Bargeld und Krypto-Vollgeld

Der Wirtschaftsjournalist Norbert Häring berichtet über eine Gutachtenschlacht zum Thema Bargeld. Dabei gab die Bundesbank sogar ein Gutachten mit dem Titel «Der Nutzen von Bargeld» in Auftrag, das nicht nur die Kosten, sondern endlich auch einmal den Nutzen von Bargeld zu evaluieren versucht. Leider wurde das Gutachten nur wenig beworben. Wir holen das hier nach (den hohen Preis können wir leider nicht ändern). In einem umfangreichen Dossier zum Thema Bargeld hat Norbert Häring seinen Bargeld-Widerstand seit 2015 zusammengefasst.

Krypto-Vollgeld?
Kryptogeld ist digital gespeichertes Geld, das ähnlich wie Bargeld unabhängig von Banken zirkuliert. Statt eines Bankkontos dient eine digitale Verschlüsselung zur verlässlichen Überprüfung der Transaktionen. Ein derzeit dafür gebräuchliches Verfahren ist die sogenannte «Blockchain». Kryptogeld stösst derzeit auf breites Interesse, z.B. spricht sich auch UBS-Vorstand Axel Weber in n-tv dafür aus, dass sich Zentralbanken und Banken mit Kryptogeld befassen sollten. Die Gefahr dabei: Es könnte eine Vielzahl von privaten Kryptogeldern entstehen, die in ihrem Wert stark schwanken und die für deren Erst-Emittenten enorme Spekulationsgewinne generieren, so wie es z.B. bei Bitcoin schon passiert ist. Manche Autoren (wie z.B. Dr. Thomas Mayer in der faz) glauben sogar, dass mit Kryptogeld ein Konkurrenzsystem privater Währungen beginnen könnte. Wir sind der Meinung, dass auch im Zeitalter von Kryptogeld alle Geldschöpfung einer öffentlichen Institution vorbehalten bleiben sollte, um damit eine gerechtere Wirtschaftsordnung zu erreichen.

 

Monetative-Mitglied und Software-Entwickler Arne Pfeilsticker möchte deshalb als eigene Initiative eine Geldinfrastruktur für Krypto-Vollgeld programmieren. Dieses Kryptogeld soll vollständig aus Zentralbankgeld eingewechselt werden, ist also ursprünglich nicht privat geschöpft wie andere Kryptogelder. Nach Übertragung wird es bankenunabhängig zirkulieren, wäre also vor Bankenpleiten sicher.  Als weiteres Element könnten in dieser Geldinfrastruktur nach den Vorstellungen von Arne Pfeilsticker auch Zahlungsverpflichtungen in die Blockchain einbezogen werden und so zur Verwaltungsvereinfachung führen. Nötig für das Projekt wäre die Kooperation mit der Zentralbank oder mit einer ethisch orientierten Bank. Gedacht ist an eine gemeinsame Entwicklung dieser Geldinfrastruktur, deswegen hier ein Aufruf zur Mitarbeit. mit weiteren Informationen.

Neue Info-Broschüren: Wir haben eine erweiterte und neu gestaltete 52-seitige Vollgeld-Broschüre erstellt, die Sie hier herunterladen können. Sie liegt auch in gedruckter Form in unserer Geschäftsstelle in Berlin vor und kann gegen eine Schutzgebühr von 1 €/ Exemplar gerne bestellt werden.

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