Plastik: Die Kampagnen beginnen zu greifen

Der grösste Druck, die Verwendung von Kunststoff einzuschränken, kommt von China, das die Plastikmülleimporte drastisch eingeschränkt hat.

Foto: Plastic China

Als Folge der Kampagne #strawlessinSeattle gegen die Verwendung von Plastiktrinkhalmen entschlossen sich rund 200 Firmen, auf sie zu verzichten. Im Juli dieses Jahr wird Seattle die erste Stadt sein, die Geschirr und Trinkhalme aus Plastik verbietet. Der Erfolg machte Schule, zunächst in Grossbritannien, wo verschiedene Städte und Gemeinden eigene Kampagnen staretten. Knapp hundert Bars und Restaurants sowie etliche Schulen machen bis jetzt mit.

«Wenn man an der Küste lebt», sagt Noel Hawkins vom Scottish Wildlife Trust, der Schulen bei der Umsetzung der Kampagne unterstützte, «wird man ständig mit der Wegwerfmentalität konfrontiert, die mit dem Plastik einhergeht. Plastiktrinkhalme beim Strandputzen zu sammeln, ist besonders frustrierend, weil es Alternativen gibt.»

Weltweit werden rund eine Milliarde Trinkhalme aus Plastik verwendet. Ihre Zersetzung in der Natur dauert rund 200 Jahre und schätzungsweise eine Million Meeresvögel und 100’000 Meeressäuger sterben jedes Jahr an ihnen.
Gemäss dem Branchenverband Plastics Europe wurden 2012 26 Prozent des Plastiks rezykliert, 36 Prozent Prozent verbrannt und die restlichen 38 Prozent in Mülldeponien ider in der Natur «entsorgt». Mehr als die Hälfte des weltweit gesammelten Plastiks wird nach China verschifft, wo die Kosten für die Triage wesentlich günstiger sind.

Über die Plastikberge Chinas hat Jiuliang Wang 2016 den eindrücklichen Dokumentarfilm «Plastic China» gedreht, der dazu beigetragen haben dürfte, dass China auf den 1. Januar dieses Jahres eine drastische Reduktion der Importe von Plastikmüll beschlossen hat.