Venezuela: Es geht um Öl

Der amerikanische Sicherheitsberater John Bolton spricht Klartext über den US-Coup

Venezuela verfügt über die größten Ölreserven der Welt. Seit der ehemalige Präsident Hugo Chavez die venezolanische Ölförderung verstaatlicht hat, steht die demokratisch gewählte linke Regierung, auch die seines Nachfolgers Nicolás Maduro auf der Abschussliste der USA.

Am 23. Januar initiierte die US-Regierung einen Putschversuch in Venezuela, um die Regierung des sozialistischen Präsidenten Nicolás Maduro durch Juan Guaidó und eine neoliberale kapitalistische Koalition zu ersetzen, die sich verpflichtet hat, staatliche Vermögenswerte zu privatisieren.

In einer beispiellosen Aktion hat die Trump-Administration die Kontrolle über die venezolanischen Staatsvermögen in den USA übernommen und sie dem selbst ernannten «Interimspräsidenten» Juan Guaidó übergeben, um seinen Staatsstreich zu finanzieren.
Am 28. Januar verhängten die USA auch Sanktionen gegen die staatliche venezolanische Ölgesellschaft PDVSA, um die Kontrolle auf die rechte Opposition zu übertragen.
In einem Interview auf Fox Business gab Trumps Nationaler Sicherheitsberater John Bolton zu, dass der von den USA geführte Staatsstreich in Venezuela durch Öl und Unternehmensinteressen motiviert ist.


Transkript des Interviews mit Trish Regan, Journalistin bei Fox Business vom 24. Januar:

JOHN BOLTON: "Wir schauen uns die Ölvorkommen an. Das ist der wichtigste Einkommensstrom für die Regierung von Venezuela. Wir überlegen, was wir damit machen sollen.
Wir wollen, dass alle wissen, dass wir das alles ernst nehmen. Wir wollen nicht, dass amerikanische Unternehmen oder Investoren überrascht werden. Sie können sehen, was Präsident Trump gestern getan hat. Wir ziehen das durch."

TRISH REGAN: "Wenn Sie also an ein Unternehmen wie Citgo denken, das sich im Besitz von PDVSA befindet, dem staatlichen Ölkonzern dort in Venezuela, haben wir viele dieser Citgo-Assets direkt hier in den USA. Ist das zum Beispiel etwas, Sir, das Sie sich ansehen?"

JOHN BOLTON: "Ja, wir sind jetzt im Gespräch mit großen amerikanischen Unternehmen, die sich entweder in Venezuela oder im Falle von Citgo hier in den Vereinigten Staaten befinden. Ich denke, wir versuchen, hier zum gleichen Endergebnis zu kommen.
Venezuela ist eines der drei Länder, die ich die "Troika der Tyrannei" nannte.
Es wird einen großen wirtschaftlichen Unterschied für die Vereinigten Staaten ausmachen, wenn die amerikanische Ölgesellschaften wirklich in die Ölförderung in Venezuela investieren und diese hochfahren könnten.
Es wäre gut für Venezuela, es wäre gut für das Volk der Vereinigten Staaten. Es steht für beide viel auf dem Spiel, damit das hier richtig läuft."

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Quelle: Ben Norton, Grayzone-Project

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Höchst verräterisch ist auch der «Plan zum Sturz der venezolanischen Diktatur – Masterstroke» vom 23. Feb. 2018 des US-Admirals Kurt W. Tidd. (Word-Dokument, 2,1 MB).
Wer den elfseitigen Plan liest, wird feststellen, dass er befolgt wird und was noch zu erwarten ist.