Was die Städter vom Land erhalten – und was wir ihm zurückgeben

Ein Nachschlag zum eben erschienenen Heft 154 Stadt | Land

Dersu Huber

Vom Land kommen Lebensmittel, frische Luft, Wasser, Energie und Rohstoffe. Auch Erholung wird auf dem Land gesucht. Der Druck auf die Landschaft wächst parallel zum Bedürfnis nach grösseren Wohnungen, mehr Autos und damit nach mehr Strassen. Und was wird dem Land zurückgegeben? Müll, Abwasser, Abgase, Lärm, durch die Pendler verstopfte Strassen. Natürlich werden auch Wirtschaftsgüter, Dienstleistungen oder Kultur an das Umland abgegeben. Aber inwieweit kommen diese Leistungen direkt oder indirekt dem Land und der Natur wieder nutzbringend zugute? Gibt es einen Ausgleich? Vermitteln die Schulen nd Universitäten ein verantwortliches «Umlandbewusstsein»? Setzen sich die Behörden und Medien für diesen Ausgleich ein?
Bei dieser Distanz zu den Bedürfnissen der Natur frage ich mich, wieso dann auch noch die Landwirtschaft von der Stadt aus mit aufgeblähten Behördenapparaten und Kontrollorganen regiert wird. Die Hälfte des landwirtschaftlichen Budgets verschwindet in diesen Wasserkopf. Allen – der Natur, den Bauern und den Konsumenten – ginge es besser, wenn fast alle dieser Gelder bei den Steuerzahlern blieben und wir reale Preise für eine ökologisch gesund erzeugte Nahrung zahlen könnten.  

Uwe Burka ist Landwirt, Geldreformer und Unternehmensberater. Diesen Text haben wir in seinem Buch «Jeder kann die Zukunft mitgestalten» gefunden und leicht gekürzt.

22. Februar 2018
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