Moderne Allmende auf dem stillgelegten Flughafen

Im ehemaligen Flughafengebäude Tempelhof in Berlin soll eine moderne Allmende entstehen.

Seit Jahren steht das 300 000 Quadratmeter grosse Gebäude zu grossen Teilen leer. Jetzt nimmt sich die Initiative «thf.vision» der Sache an. Es möchte die Räumlichkeiten für Bewohner und Besucher Berlins öffnen und daraus ein Gemeingut schaffen.
«Es kommt auf uns alle an, eine lebenswerte Welt für nachfolgende Generationen zu schaffen», schreiben sie auf ihrer Webseite, wo aktuelle Ausbau- und Umbauprojekte mitverfolgt werden können. «Hier gibt es Platz zum von- und miteinander Lernen, Austauschen, Experimentieren, Forschen, zum nachhaltigen Produzieren, Tanzen, Musizieren und für kreative Gemeinschaften!» Letzten August wurde dem Verein der Schlüssel zum Torhaus des Flughafengebäudes übergeben. Damit fiel endgültig der Startschuss zur Umnutzung.

Das momentan grösste Projekt betrifft die Ernährung. Im Tempelhof, wo bereits ein grosser Gemeinschaftsgarten steht und viele Menschen an sonnigen Tagen auf dem alten Rollfeld herumkurven, soll ein Lebensmittelpunkt rund ums Essen entstehen. Denn nutzbare Kantinen und Räume gibt es dort zur Genüge. Rundherum sollen Marktstände, Lagerflächen und Gemeinschaftsgärten aufblühen. So entwickelt sich ein nachbarschaftlicher Austausch, der auf Direktvermarktung, Kreislaufwirtschaft und kluger Ressourcennutzung basiert.

Das entspricht ganz der Vision der Initianten. «Eine gute Zukunft kann nur entstehen, wenn möglichst viele und vielfältige Menschen mitgestalten. Nur wenn viele Menschen bereit sind, ihre Ideen, Erfahrungen und Kompetenzen beizutragen, kann das Gemeingut Tempelhof zu einem lebendigen Ort der Zukunftsgestaltung werden.» Hoffen wir, dass sich an diesem geschichtsträchtigen Ort bald eine alternative Oase abseits der Profitgier entfaltet.
www.thf.vision