Olympia 2024: Empörung über den Kompromiss zur russischen Teilnahme

Athleten aus der Russischen Föderation und Belarus dürfen an den Olympischen Spielen 2024 teilnehmen, aber nur ohne nationale Symbole, ohne Nationalflagge und Nationalhymne.
Veröffentlicht: 3. Feb 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 3. Feb 2023

Ausserdem dürfen sie den Krieg gegen die Ukraine «nicht aktiv unterstützen» und sollen auch die Sanktionen gegen Russland befürworten. Nur unter diesen Auflagen können sie sich an Wettkämpfen beteiligen. Doch dieser Kompromiss geht vielen zu weit.

Nach dem Einmarsch in die Ukraine Ende Februar letzten Jahres hatte das IOC den internationalen Weltverbänden den Ausschluss russischer und belarusischer Athleten empfohlen. Dann beschloss aber der asiatische Dachverband OCA (Olympic Council of Asia), die Athleten aus Russland und Belarus in seinen Wettbewerben starten zu lassen, die vor der Olympiade zur Olympia-Qualifikation stattfinden. Daraufhin hat sich das internationale Komitee zur Lockerung veranlasst, wenn nicht gezwungen gesehen, zumal zwei Sonderberichterstatter des UN-Menschenrechtsrats Bedenken dagegen geäussert hatten, die Sportler und Sportlerinnen aus Russland und Belarus ganz auszuschliessen. Sie dürfen nun als «neutrale Athleten» mitmachen, sofern die Proteste dagegen nicht doch noch das IOC einknicken lassen. 
An den Olympischen Spielen von 1972 – der Vietnamkrieg war noch nicht beendet – haben übrigens 400 Athleten aus den USA teilgenommen.