Der Verkehr führt zu überfüllten Strassen, hoher Lärmbelastung für die lokale Bevölkerung, erheblichem CO₂-Ausstoss und Schäden an der empfindlichen alpinen Natur. Gerade in den Bergdörfern beeinträchtigen Staus und Abgase nicht nur die Umwelt und Lebensqualität der lokalen Bevölkerung, sondern gefährden auch die langfristige Attraktivität der Alpen als Reiseziel für nachhaltigen Tourismus.
Der Freizeit- und Tourismusverkehr erhält ein immer grösseres Gewicht und macht mittlerweile mehr als die Hälfte der Personenverkehrsleistung in der Schweiz aus. Diese Zahlen gehen aus einem kürzlich publizierten Bericht des Bundesamtes für Raumentwicklung (ARE) hervor, worin erstmals eine Definition zum touristischen Verkehr sowie Zahlen dazu präsentiert werden. Nationalrat Christophe Clivaz, Vorstandmitglied bei Pro Alps, fordert den Bundesrat nun im Rahmen eines breit abgestützten Postulates auf, die Strategie für den Freizeitverkehr zu aktualisieren oder vielmehr eine neue Strategie für einen nachhaltigen Freizeit- und Tourismusverkehr zu entwickeln:
«Der Bundesrat muss handeln und mit einer ambitionierten Strategie nachhaltige Lösungen für den Freizeit- und Tourismusverkehr entwickeln.»
Erfolge wie der steigende Anteil des öffentlichen Verkehrs im inländischen Tourismus zeigen, dass Fortschritte möglich sind. Zum Freizeit- und Tourismusverkehr in die Alpen kommt auch noch der Transitverkehr durch die Alpen. Während der Hauptreisezeiten macht der ausländische Durchreiseverkehr bis zu 80 Prozent der Verkehrsbelastung auf der Nord-Süd-Achse aus. Wenig verwunderlich, wenn man die neuen Zahlen des ARE sieht: Im Transitverkehr durch die Schweiz liegt der Autoanteil bei erschreckenden 97 Prozent – nur 3 Prozent passieren die Alpen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Wie im Güterverkehr braucht es nun im Personenverkehr durch die Alpen mutige Massnahmen, um die Problematik nachhaltig zu entschärfen. Eine neue Strategie zum Freizeit- und Tourismusverkehr muss diesen Missstand berücksichtigen.