Die zwei Zivilisationen Boliviens

In diesem Text werden wir versuchen die beiden grossen, in Bolivien vorherrschenden, Zivilisationen zu beschreiben und zu vergleichen mit dem Ziel ihre Komplementarität aufzuzeigen.
Es geht nicht darum ein moralisches Urteil über die Gesellschaft zu fällen. Wir gehen eher davon aus, dass die Moralität eines Individuums in der einen wie in der anderen Gesellschaft unverändert bleibt. Es gibt viele Beispiele in denen Menschen aus der Aymara Kultur sich in einer westlichen Gesellschaft egoistisch verhalten haben und es gibt viele Beispiele von Menschen aus der westlichen Kultur, die sich in der andin-amazonischen Gesellschaft sehr grosszügig verhalten haben...und umgekehrt. So gibt es Menschen der andin-amazonischen Kultur die sich selbst in einer kapitalistischen Gesellschaft sehr grosszügig verhalten und Menschen der kapitalistischen Kultur, die sich in der andin-amazonischen Kultur wie Ausbeuter und Egoisten verhalten.
Die Versuchung Geld verdienen zu wollen ohne dafür zu arbeiten, will heissen, durch Korruption, Machtmissbrauch, Schmuggel, Drogenhandel etc., gibt es in aller Welt. Und viele verfallen dieser Versuchung, und richten grossen Schaden an, solange die Gesellschaft dem nicht Einhalt gebieten kann. So ist es auch in Bolivien unter den Aymara und den Westlern. Kultur und Zivilisation geben der Bevölkerung zwar eine bestimmte  Richtung vor und kontrollieren sie, aber sie ändern die Moralität des Individuums nicht. Die Idee einen „neuen Menschen“ zu schaffen halten wir für einen Mythos.

Man könnte meinen, dass sich in Bolivien, nach einem 500 jährigen Zusammenleben, zwischen den beiden Kulturen eine Komplementarität ergeben hätte, aber dem ist nicht so.
In den letzten 500 Jahren versuchte man die andin-amazonischen Kultur in die westliche einzuverleiben, oder sie auszulöschen. Das funktionierte allerdings nicht.
Die andin-amazonische Kultur ist so stark, dass sie jeden Versuch in die westliche Kultur absorbiert zu werden, widerstanden hat.
Zum Glück! Ansonsten hätten wir eine sehr wertvolle Zivilisation und Kultur verloren, die uns helfen kann zu einem neuen Paradigma zu kommen um eine neue und bessere Zivilisation aufzubauen, als jene die wir bis heute haben. Die andin-amazonische Kultur könnte die Basis dazu sein, zusammen mit den östlichen Zivilisationen, um ein neues Paradigma für die ganze Welt zu schaffen.
Beschreiben wir also die zwei Zivilisationen die in Bolivien „zusammenleben“, sowie ihre Unterschiede mit dem Ziel eine wahre Komplementarität zwischen beiden zu erreichen, so dass beide ihr bestes dazu beitragen zu einer besseren Gesellschaft als der heutigen zu gelangen.
Es gibt viele Methoden um die beiden Zivilisationen zu beschreiben. Dieser Aufsatz versucht es durch den Vergleich der jeweilig verwendeten Methoden und Strategien um Glück zu erlangen. Glücklichsein ist das Ziel eines Menschen wo immer er ist, und deshalb sind die Unterschiede im Weg zum Glück gut geeignet um die Unterschiede der beiden Zivilisationen aufzuzeigen.


Wie man Glück in der westlichen Kultur erlangt

Wir können es in 3 Punkten zusammenfassen:
Glücklich sein ist individuell
Glücklich sein ist hauptsächlich materiell
Glücklich sein ist zukunftsgerichtet
Diese drei Konzepte bringen ein ökonomisches System mit sich das wir als Kapitalismus kennen.
Wir machen keinen Unterschied zwischen einer Entwicklung die linke Überzeugungen als Grundlage hat und einer solchen die rechte Überzeugungen  als Grundlage hat. Natürlich sehen wir die Unterschiede zwischen links und rechts, und natürlich bevorzugen wir eine Linksregierung gegeüber einer Rechtsregierung. Aber in ihrer Grundstruktur unterscheiden sie sich nicht. Die Produktionsmethoden unterscheiden sich nur in Nebensächlickeiten.
Die westliche Mentalität sucht Entwicklung, Fortschritt. Für die andinisch-amazonische Mentalität sind Fortschritt und Entwicklung nicht so wesentlich und nur zu befürworten, wenn sie umweltverträglich sind und keine sozialen Probleme schaffen.
Für die westliche Mentalität – für Linke und Rechte -  ist der Mensch der Mittelpunkt der Schöpfung. Die ganze Politik, alle Bemühungen beziehen sich auf den Menschen. Die Natur ist nur ein Objekt, das zu gunsten des Menschen ausgebeutet werden kann.
Für die andinisch-amazonische Mentalität ist die Harmonie das wichtigste.
Links und rechts unterscheiden sich nicht in ihrer Vision der Welt. Und es ist diese Vision, dieses Paradigma die die Welt vor grosse Probleme stellt und die wir ändern wollen, und die wir ändern müssen, wenn wir die aktuellen Probleme  lösen wollen.
Aber zurück zum Glück.
Die kapitalistische Gesellschaft sucht das Glück individuell. Man könnte es so zusammenfassen: „Ich bin glücklich, wenn ich viele materielle Dinge und vor allem mehr als alle anderen habe!“
Viele wissenschaftliche Studien haben aufgezeigt, dass der Grad an Glück nicht so sehr davon abhängt wie viel man hat, sondern wie viel man hat im Vergleich zu anderen.
In der Praxis kann man das an der hohen Kompetitivität der Leute beobachten. In den ersten paar Jahren der Primarchule beginnt schon der Kampf um den Einstieg in die Sekundarstufe, in der Sekundarstufe braucht man gute Noten um in die Universität einzutreten, in der Universität geht das Ringen um einen guten Arbeitsplatz los. Und in der Arbeit gibts das ewige Buhlen um eine weitere Beförderung, oder zumindest um nicht entlassen zu werden. Das ganze Leben ist ein ewiger Kampf gegen die Mitbewerber.
Die Kosten dieser Kompetitivität sind sehr hoch. Diese Kosten tragen die Randgruppen der Gesellschaft, die Verlierer des Kapitalismus:
Die Arbeitslosen, die letzten im verrückten Rennen der beste zu sein.
Die Alkoholiker und andere Drogensüchtige, die den Stress nicht aushalten oder frustriert sind „letzte“ zu sein.
Die Gefangenen, welche mit illegalen Mitteln versuchten im Rennen mitzuhalten.
Und die mental Kanken, die die Situation nicht aushalten.
Diese Leute werden in der kapitalistischen Gesellschaft nicht wirklich als Opfer gesehen, sondern als (individuelle) Versager.

Der zweite Punkt der die westliche Glückssuche charakterisiert ist der Focus aufs Materielle. In der kapitalischten Gesellschaft ist alles materialisiert. Sehen wir uns einige Beispiele an:
Sport. Es gibt kaum einen Sport den man nicht professionel ausüben kann.
Kultur. Die grossen Künstler verdienen wie die grossen Wirtschafter. Geld und Kultur sind ineinander verwoben.
Wissenschaft. Universitäten die nicht von einer grossen Firma gesponsert werden sind schon zweitrangig.
Das Haben im allgemeinen ist wichtiger als das Sein.

Der dritte Aspekt ist dadurch bestimmt, dass das Glück prinzipiell in der Zukunft zu finden ist. Man kann immer noch einen weiteren Mitbewerber überholen, immer noch mehr anhäufen, immer muss man weiterkämpfen.
„Du hast nicht Silber gewonnen, du hast Gold verloren.“
„Du musst dich am Besten messen.“
„Du darfst nie zufrieden sein mit dem, das du schon hast.“
Mit diesen Konzepten im Kopf ist der Wunsch mehr zu haben nie erfüllt und die Leute suchen ihr Glück in einer Zukunft die nie kommen wird.
Der Wunsch nach mehr, schneller, besser wird im Westen Entwicklung genannt. Es ist bedeutsam, dass es im Aymara keine Übersetzung für dieses Wort gibt, dieses Konzept existiert in der andin-amazonischen Welt einfach nicht.
Es gibt Aussagen, die dieses Fehlen von diesem Konzept ausdrücken:
Ich verstehe nicht, warum sie neue Modelle von Jacken wollen, die vom letzten Jahr waren doch so schön!
Warum neue Rezepte erfinden wo doch Reis und Linsen so fein schmecken?


Das ökonomische System des Westens

Das ökonomische System, welches die Konsequenz dieser Denkweise ist, ist der Kapitalismus.
Die Welt erwärmt sich und die westlichen Länder bleiben dabei, Treibhausgase auszustossen, als ob nichts geschehen wäre und niemand etwas von den Konsequenzen wüsste. Das fatale an der Angelegenheit ist, dass sie dadurch nicht nur ihre eigene Umwelt schädigen, sondern die der ganzen Welt. Trotz alledem sagen sie einfach: „Unsere Wirtschaft muss weiterwachsen, denn allein das Wachstum unserer Wirtschaft macht uns glücklich. Es ist nicht unser Ziel, den Planeten zu zerstören, aber daran kann man nichts ändern.“
Und die Werbung geht weiter um Waren anpreisen, die niemand wirklich braucht und die weiterhin den Planeten zerstören. Jemand (Mathias Binswanger) hat das kapitalistische System einst so zusammengefasst: „Viel Menschen benutzen das Geld, das sie nicht haben, für den Einkauf von Dingen, die sie nicht brauchen, um damit Leuten zu imponieren, die sie nicht mögen.“

In sehr vielen Kulturen der Welt gibt es eine goldene Regel des Zusammenlebens: „Was du nicht willst dass man dir tut, das füg auch keinem andern zu.“ Doch diese Regel gilt in der kapitalistischen Gesellschaft nicht mehr. Niemand will, dass ihm einer die Umwelt zerstört, aber das kapitalistische System (vor allem die meist entwickelten Länder), zerstören die Umwelt der anderen 70% der Menschheit. So verlangt es ihr System, das keine andere Möglichkeit kennt Glücks zu erlangen als mehr Dinge zu besitzen,was unweigerlich zu mehr Treibhausgasen führt. Und so werden im vollen Wissen um die Konsequenzen jedes Jahr mehr Treibhausgase ausgestossen. (2010 war der bisherige Rekord).
Ein weiteres Beispiel, welches die Ichbezogenheit des Kapitalismus aufzeigt, lässt sich in der Konstruktion von Atomkraftwerken sehen. Die Westler bauen ein Atomkraftwerk, das für 40 Jahre Energie liefert und hinterlassen den radioaktiven Müll für tausende zukünftiger Generationen.
Es gibt nur wenige Leute im Westen, die sich vornehmen mit einer ökologischen Fussabdruck „eins“ zu leben um nicht mitverantwortlich für die Disaster zu sein, die die globale Erwärmung mit sich bringen. Und jene, die es versuchen werden als komische Käuze betrachtet.
Warum bleiben die Übrigen bei ihrem Lebensstil? Weil sie glücklich sein wollen! Und sie kennen keine andere Art des Glückes als mehr zu besitzen.


Das Zerwürfnis im kapitalistischen Systems

Aber wie ist es möglich, dass eine Gesellschaft offenen Auges in den Abgrund (der globalen Erwärmung) läuft? (Genauso wie die Bewohner der Osterinseln, eines der bekanntesten Beispiele einer Selbstzerstörung einer Gesellschaft.)
Der Kapitalismus ist aus dem Gleichgewicht gefallen. Alle Gesellschaften haben immer einen Ausgleichsmechanismus. Der Kapitalismus hatte ihn einst auch, doch der hat an Gewicht verloren.
Das Gegengewicht war die Religion, das Christenthum, doch sie verlor an Einfluss durch die Säkularisierung der Neuzeit. Der „moderne“ Mensch hat sich von der Religion emanzipiert. Auf diese Weise hat zum Beispiel die Bankenkrise von 2008 die Immoralität der Bänker gezeigt, welche – mit dem Argument der Kompetenz – alle moralischen Bedenken ausser acht liessen.
(Ein zweites Gegengewicht war das antagonistische politische System, will heissen der Sozialismus im Osten. Das Unmenschliche des Kapitalismus wurde erst nach dem Fall der Berliner Mauer ersichtlich. Von diesem Moment an gab es kein Halten mehr und der Kapitalismus zeigte all seine Aggressivität, seine Perversion als ökonomisches System.)

Ein drittes mögliches Gegengewicht könnte der Staat sein. Aber wenn in einem Staat alle Kapitalisten sind, ist der Staat auch kapitalistisch und kann somit nicht als Gegengewicht wirken um die perversen Tendenzen des ökonomischen Systems zu korrigieren.


Wie man Glückseligkeit in der andin-amazonischen Kultur erlangt

Die Essenz zur Erlanung des Glücks in der andin-amazonischen Welt basiert sich:
In der Gemeinschaft.
Das materielle spielt eine untergeordnete Rolle.
Das Glück ist in der Gegenwart möglich.
Diese drei Gedanken sind die Grundzüge eines ökonomischen Systems namens Reziprozität.
Die andin-amazonische Zivilisation fühlt sich als Teil des Ganzen. Alles ist verbunden, alles ist verknüpft.
Ihre Art glücklich zu sein kann sich im folgenden Satz zusammenfassen: „Ich bin glücklich, wenn alle Welten (Menschen, Tiere, Geister, Natur, etc) in Harmonie sind!“
Für die Andin-Amazonier ist es nicht möglich glücklich zu sei, wenn ein Tel der Gemeinschaft marginalisiert und/oder unglücklich ist. Und das umfässt nicht nur die Menschen, sondern den ganzen Kosmos.
Ein Moment von Glücklichsein ist, wenn es keinen Streit in der Familie oder der Gemeinde gibt, wenn alle fröhlich sind, z.B bei einem Fest, wenn die Tiere gut ernährt sind, wenn die Ernte auf dem Feld gut war und wenn das Wetter zur Jahreszeit passt, und wenn die Vorfahren sicher auch mit allem zufrieden sind.

Das typische Beispiel wie man glücklich sein kann ist die Denkweise die ein Preste hat (ein Preste trägt die Kosten eines Gemeindefestes in einem Dorf). Die Leute wollen Preste sein, obwohl es eine beträchtliche ökonomische Last ist und sich manche Leute über Jahre hinweg verschulden. Ein anderes Beispiel ist, dass jemand ein oder mehrere Jahre lang arbeitet um ein grosses Fest in seinem Stadtviertel schmeissen zu können.
Wenn man das tägliche Leben im Altiplano betrachtet so sieht man wie wichtig die Gemeinschaft im Leben der Leute ist.
Schon das Beispiel des Preste zeigt, wie wenig wichtig materielle Gegenstände für die Leute sind. (Schulden zu haben ist nicht so wichtig, wichtig ist, dass es ein schönes Fest gab, dass ich viele neue Freunde habe, dass ich angeshen bin im Dorf).
Und es gibt noch mehr Beispiele: Wenn zum Beispiel jemand seine Arbeit kündigt, um an ein Fest in seinem Heimatdorf zu gehen. Für sein Glücklichsein ist es wichtiger mit seinen Leuten zusammen zu sein, als für die nächste Zukunft ein geregeltes Einkommen zu haben. Es kommt auch oft vor, dass jemand auf eine Gelegenheitsarbeit verzichtet, um dem Geburtstag seiner Tochter beizuwohnen.


Das ökonomische System in der andin-amazonischen Welt

Das ökonomische System als Resultat dieser Denkweisen und Praktiken der Suche nach Glücklichsein, ist die Reziprozität. In einem ökonomischen System, dass auf Reziprozität basiert, hat eine wirtschaftliche Beziehung die Beziehung zwischen den betroffenen Parteien zum Ziel und erst in zweiter Linie den ökonomischen und monetären Austausch. Die Mitvaterschaft ist eine Frucht einer solchen ökonomischen Beziehung, aber als Mitvater ist der ander nicht nur Kunde, sondern es wächst eine Beziehung gezeichnet durch Vertrauen, Affekte usw. Unter vielerlei solcher Mitvaterschaften entwächst eine Art Netz, welches als soziale Sicherheit dient im Sinne von einer gegenseitigen Hilfe im Falle von Krankheit und man beschützt sich gegenseitig, dass niemand in Miserie gerät.
Im kommerziellen Austausch – das wäre die zweite Charakteristik des reziproken Systems – nimmt man Bezug auf die jeweiligen Bedürfnisse des Anderen. Zum Beispiel gibt es diesen typischen Satz in einem solchen Austausch, wenn der Verkäufer zum Käufer sagt: „Ich möchte du würdest mir mehr zahlen, aber das ist wohl schwierig für dich.“
Der Verkäufer nimmt also Rücksicht auf die finanzielle Situation des Käufers, der Preis muss für beide Personen stimmen.
Wenn im wirtschaftlichen Leben der Andere – der Käufer – viel wert ist, so gibt es keine Werbung. Es gibt keinen Grund Dinge zu produzieren die niemand wirklich braucht. Es gibt auch keinen Anlass zum Konsumismus oder zur Akkumulation von Materiellem. Es gibt keine irrationale Ausnützung der Erde.
Der Westen nennt diese Mentalität ‚rückständig‘ oder Armut produzierend, auf jeden Fall etwas negatives.
Die andin-amazonische Kultur hat mit diesem ökonomischen System über Jahrhunderte gelebt. Sie hat ein Gleichgewicht zwischen Spirituellem und Ökonomischem bewiesen (das Spirituelle beinhaltet Freundschaft, Harmonie mit der Natur, mit den Tieren) aber es gibt auch ein Gleichgewicht zwischen Privatem und Öffentlichem. Die vier Dimensionen haben alle ihren Platz, das Spirituelle, das Materielle, das Private und das Öffentliche, während in der westlichen Kultur das Materielle und Private priviligiert wird.


Das Komplementäre

Man könnte den Eindruck haben, dass man hier nur die negativen Seiten der westlichen Welt beschrieben hätte, während man die andin-amazonische Welt in den Himmel gelobt hätte. Wenn man das Damoklesschwert der globalen Erwärmung in Betracht nimmt, so ist die andin-amazonische Kultur durchaus der wesltichen überlegen. Sie verschmutzt die Welt kaum.
Doch wenn wir beide Kulturen mit dem Ziel der Komplementarität betrachten, so sieht man, dass die westliche Welt sehr nützliche Aspekte für die zukünftige Welt bieten kann, wie zum Beispiel die Technologie, Gesundheit, Kommunikation, Effizienz, internationales Recht, usw.
Andererseits gehört die Enge der personalen Beziehungen zur negativen Seite der andin-amazonischen Zivilisation. Es gibt nicht genügend Individualität im Leben. Die Rahmenbedingungen des Lebens sind sehr eng gezogen. Und auch wenn das materielle nicht so wichtig für das Glücklichsein in der andin-amazonischen Welt ist, so ist es doch wünschenswert, westliche, moderne Methoden einzuführen um die Produktion zu erhöhen und sich eines einfacheren Lebens zu erfreuen.
Wir schlagen eine Komplementarität zwischen beiden Zivilisationen vor, wir wollen nicht in die Vergangenheit zurück, wir wollen zusammen eine neue Zivilisation bauen. Wir wollen ein Buffet des Wissens (ein ‚Apthapi‘) veranstalten, in der jede Zivilisation ihr bestes dazu gibt, so dass wir am Ende eine neue Gesellschaft haben in der wir alle glücklich sein können.

(Pedro Brunhart ist langjähriger Leser des Zeitpunkt und lebt in Bolivien)