Der Kahlschlag des Gesundheitssystems ist unnötig

Bündnis Klinikrettung zeigt Alternativen zum vom Bundeskabinett beschlossenen «Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz»
Veröffentlicht: 17. May 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 18. May 2024

Der in dieser Woche im Bundeskabinett verabschiedete „Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz“ (KHVVG) gefährdet die stationäre Versorgung bundesweit. In sieben Videos berichten Fachleute aus den Krankenhäusern und vom Abbau der Gesundheitsversorgung betroffene BürgerInnen von ihren Erfahrungen mit dem Klinikkahlschlag. Mit der Videoreihe zeigt das Bündnis die zu erwartenden Folgen Lauterbachs Kahlschlagsreform auf und stellt die notwendigen und möglichen Alternativen dar.

Klaus Emmerich, Klinikvorstand im Ruhestand:

„Sektorenübergreifende Versorgungszentren in ländlichen Regionen ersetzen keine Krankenhäuser. Für lebensbedrohende Erkrankungen oder Verletzungen fehlen ihnen Intensivstation, Basisnotfallversorgung, Schockraum und eine durchgehende ärztliche Anwesenheit an 7 Tagen und 24 Stunden. Das kann lebensentscheidend sein.“

Emmerich weiter: „Wir brauchen die Selbstkostendeckung in den Krankenhäusern. Keine Gewinne, keine Verluste, keine Klinikschließungen. Damit kann jedes Krankenhaus ordnungsgemäß wirtschaftlich arbeiten und sich auf die Patienten konzentrieren. Die geplanten teilweisen Vorhaltepauschalen leisten keine Abhilfe, denn sowohl Vorhaltepauschalen als auch die verbleibenden DRG-Fallpauschalen werden sehr viel Zeit für die Dokumentation erfordern. Mit dem Umstieg auf Selbstkostendeckung würde Zeit von 123.000 Vollzeitkräften frei und könnte für die Arbeit an PatientInnen genutzt werden – das wäre eine echte Personalbeschaffungsoffensive!“