Eine Gruppe von Experten der Vereinten Nationen hat am Montag eine sofortige und gründliche Untersuchung von Berichten gefordert, wonach die israelischen Streitkräfte willkürlich palästinensische Frauen und Mädchen im Gazastreifen festgenommen, sexuell missbraucht und hingerichtet haben.
"Wir sind schockiert über Berichte, wonach palästinensische Frauen und Kinder an Orten, an denen sie Zuflucht gesucht haben oder auf der Flucht waren, gezielt angegriffen und außergerichtlich getötet wurden", erklärten Reem Alsalem, Sonderberichterstatterin für Gewalt gegen Frauen und Mädchen, Francesca Albanese, Sonderberichterstatterin für Menschenrechte in den besetzten palästinensischen Gebieten, sowie Dorothy Estrada Tanck, Claudia Flores, Ivana Krstić, Haina Lu und Laura Nyirinkindi von der Arbeitsgruppe zur Diskriminierung von Frauen und Mädchen.
"Einige von ihnen hielten Berichten zufolge weiße Tücher in der Hand, als sie von der israelischen Armee oder damit verbundenen Kräften getötet wurden", so die UN-Experten weiter. "Wir sind besonders beunruhigt über Berichte, wonach palästinensische Frauen und Mädchen in Haft auch verschiedenen Formen sexueller Übergriffe ausgesetzt waren, wie z. B. nackt ausgezogen und von männlichen israelischen Armeeangehörigen durchsucht zu werden. Mindestens zwei weibliche palästinensische Gefangene wurden Berichten zufolge vergewaltigt, andere wurden mit Vergewaltigung und sexueller Gewalt bedroht."
Palästinensische Frauen und Kinder sind die Hauptleidtragenden des israelischen Großangriffs auf den Gazastreifen. Sie machen rund 70 % der mehr als 29 000 Menschen aus, die seit dem von der Hamas geführten Angriff am 7. Oktober von israelischen Streitkräften getötet wurden.
Das israelische Militär hat in den vergangenen vier Monaten in der belagerten Enklave Tausende von Gaza-Bewohnern - darunter viele Frauen und Kinder - ohne Anklage verhaftet. Die Verhafteten haben von Folter und anderen Misshandlungen durch israelische Soldaten berichtet, von denen einige Beweise für ihre abscheulichen Handlungen im Internet veröffentlicht haben, so dass die ganze Welt sie sehen kann.
