Antibiotikaresistente Bakterien auf dem Teller

In einem chinesischen Geschäft in Kanada wurden erstmals antibiotikaresistente Bakterien in Tintenfisch gefunden.

Wissenschaftler der University of Saskatchewan haben mit Pseudomonas erstmals antibiotikaresistente Bakterien in Lebensmitteln nachgewiesen. Die Bakterien waren in Tintenfisch enthalten, der in einem chinesischen Geschäft in der Kanadischen Stadt Saskatoon verkauft wurde.

Neu ist die Nachricht nicht: Antibiotika wirkt bei bakteriellen Infektionen immer weniger, die Resistenzen der Bakterien nehmen weiter zu, als Reaktion auf diesen Trend werden weitere neue bessere Antibiotika entwickelt, was sich als zunehmend schwieriger darstellt.
Derzeit werden Standardantibiotika gemeinsam mit Medikamenten eingesetzt, die als letzte Alternativen gelten.
Die sogenannten Carbapeneme gelten als die letzte Waffe im Kampf gegen viele Arten von resistenten Bakterien. Problematisch daran ist, dass einige Arten von Bakterien bereits auch Resistenzen gegen diese Medikamente entwickelt haben. Sie produzieren Carbapenemasen, also Enzyme, die die Carbapeneme unwirksam machen. Die jetzt im Tintenfisch nachgewiesenen Pseudomonas sind ein derartiges Beispiel.
Pseudomonas sind der erste Nachweis derartiger Bakterien in einem Lebensmittel. Die Bakterien an sich sind nicht problematisch. Ihr Auftreten kann jedoch zu ernsthaften Problemen führen, wenn sie sich im menschlichen Darm mit anderen Bakterien vermischen.
Bisher wurden Lebensmittel nur nach den üblichen Verdächtigen wie E.coli nicht aber Pseudomonas durchgeführt. Es ist also möglich, dass weitere resistente Bakterien in Lebensmitteln vorhanden sind. Nicht nur in einem kanadischen China-Lädeli.
Gelangt ein relativ harmloses resistentes Bakterium in die Nahrungskette, ist es laut Wissenschaftlern der University of Saskatchewan nur noch eine Frage der Zeit, bis gefährlichere Bakterien, die zu schwerwiegenden Problemen führen können, die gleiche Resistenz entwickeln. Für eine Behandlungsmöglichkeit mit Antibiotika gilt dann: «Leider nein».
17. Juni 2014
von: