«Obdachlosigkeit kann jedem passieren»
Dieser Gedanke war Ausgangspunkt einer kanadischen Studie, die nach Wegen aus dem Dilemma in Not geratener Menschen suchte. Ihre Ergebnisse sind frappierend.
«Eine kanadische Wohltätigkeitsorganisation hat kürzlich ein gewagtes soziales Experiment durchgeführt: Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gaben Menschen, die von Obdachlosigkeit betroffen sind, eine einmalige Hilfe in Höhe von 7500 US-Dollar. Den Forschern zufolge waren die Ergebnisse ‹auf schöne Weise überraschend›», berichtet Marguerite Ward auf dem Portal Business Insider.
Dazu suchte die kanadische Foundation for Social Change in Zusammenarbeit mit der University of British Columbia fünfzig Menschen aus, die vor Kurzem obdachlos geworden waren. Ihnen wurden einmalig 7500 US-Dollar gezahlt und anschliesssend wurde während eines Jahres untersucht, wie sie es ausgaben und wie sich in der Folge das Leben der Obdachlosen veränderte.
Das Resultat: Die Empfänger waren in den darauffolgenden zwölf Monaten in der Lage, sich schneller eine Unterkunft zu sichern als diejenigen, die das Geld nicht erhalten hatten. Obdachlosenheime sparten dadurch 8100 US-Dollar pro Person ein, so das Fazit der Studie.
«Diejenigen, die das Geld erhalten hatten, gaben es größtenteils für Lebensmittel, Miete und Transport aus und zogen den Ergebnissen zufolge im Laufe des Jahres schneller in Wohnungen um. Die Ausgaben für ‹Versuchungsgüter› wie Drogen, Zigaretten und Alkohol gingen im Durchschnitt um 39 Prozent zurück», schreibt Business Insider.
Ein Lösungsansatz, der möglicherweise auch ein Umdenken beim Umgang mit wohnungslosen Menschen in Europa einleiten könnte.
Die Studie: The New Leaf Project
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