Früherkennung kann krank machen

Medizinisch nachgewiesene Erfolge bescheiden
Veröffentlicht: 20. Jun 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 21. Jun 2024

Der Wirtschaftsjournalist und Autor Norbert Häring weist in seinem Blog „Geld und mehr“ auf ein Buch und einen Film hin, die beide die Vorsorgeuntersuchungen aufs Korn nehmen. Pharma- und Medizinindustrie machen mit der rege propagierten Früherkennung ein gutes Geschäft. So schreibt Frank Wittig in seinem Spiegel-Bestseller „Krank durch Früherkennung. Warum Vorsorgeuntersuchungen unserer Gesundheit oft mehr schaden als nutzen“ über das Beispiel Mammographie, dass Frauen sogar durch ein behördliches Schreiben aufgefordert würden, sich im Rahmen von Reihenuntersuchungen regelmäßig einem Mamma-Screening zu unterziehen. Dabei werde gleich Ort und Termin angegeben – ohne jede Aufklärung über Nutzen und Risiko. Durch manipulierte Zahlen werde suggeriert, dass durch die Mammographien viele Frauenleben gerettet werden. 

Außerdem ist eine Dokumentation zum Thema „Krank durch Früherkennung“ in der ARD-Mediathek verfügbar. Sie wurde am 24. April 2024 gesendet. Bei der ARD heißt es:

„43 Millionen Mal pro Jahr nehmen Deutsche die Möglichkeit zur Krebsfrüherkennung wahr. Dabei sind die medizinisch nachgewiesenen Erfolge der Früherkennung bescheiden. In der Gesamt-Sterblichkeit gibt es nur einen sehr geringen Vorteil. Dem stehen erhebliche Nebenwirkungen gegenüber wie Angst, schmerzhafte Untersuchungen und unnötige Behandlungen wie Operationen oder Chemo-Therapien. Planet Wissen informiert über die Risiken und über persönlich angemessene Strategien im Umgang mit den Früherkennungsprogrammen.“ 

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