Der Oberste Gerichtshof Israels hat am Dienstag einstimmig entschieden, dass auch ultra-orthodoxe Talmud- und Tora-Studenten Militärdienst leisten müssen.
Auch die beiden streng konservativen Mitglieder stimmten für die Aufhebung der seit Jahrzehnten geltenden Ausnahmeregelung für die «Haredim», die «Gottesfürchtigen». Diese war im Juni 2023 abgelaufen. Doch das Kabinett von Netanyahu forderte die Streitkräfte auf, noch zehn Monate mit der Einberufung zuzuwarten, damit eine neue Ausnahmeregelung verabschiedet werden könnte. Das Gericht stellte nun fest, dass die Regierung dazu gar nicht befugt war.
Die Ultraorthodoxen sind ein wichtiger Teil der Machtbasis Netanyahus. Rund 63’000 Talmud-Studenten sind von der Aufhebung der Ausnahmeregelung betroffen, die für arabische Israelis nach wie vor gilt. In Israel gilt für Frauen und Männer eine allgemeine Wehrpflicht von 30 Monaten.