Telegram-Chef Pavel Durov in Frankreich verhaftet

Der verschlüsselte Messaging-Dienst Telegram passt der Politik nicht
Veröffentlicht: 25. Aug 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 25. Aug 2024

Der Gründer und CEO der Messaging-App Telegram, Pavel Durov (39), wurde am 24. August 2024 auf dem Flughafen Le Bourget nahe Paris verhaftet. Durov wird vorgeworfen, dass die Betriebsstrategien von Telegram, die fehlende Zensur und die mangelnde Beachtung der Zensuranforderungen der Strafverfolgungsbehörden sowie Wegwerf-Telefonnummern und Kryptowährungstransaktionen – indirekt illegale Aktivitäten unterstützen. Der verschlüsselte Messaging-Dienst ist für seine strengen Datenschutzrichtlinien bekannt. Nach seiner Verhaftung wurde Durov in Polizeigewahrsam genommen, schreibt Dr. Peter F. Mayer auf tkp.at. Durov sollte am Samstagabend einem Untersuchungsrichter vorgeführt werden, der am Sonntag möglicherweise mehrere Anklagen gegen ihn erheben wird, unter anderem wegen Terrorismus, Narkotika, Verschwörung, Betrug und Geldwäsche.

Ein Ermittler äusserte sich gegenüber TF1/LCI zuversichtlich: «Pavel Durov wird in Untersuchungshaft landen, das ist sicher. Auf seiner Plattform hat er unzählige Verbrechen und Vergehen zugelassen, für die er nichts tut, um sie zu mässigen oder zu kooperieren.» Regierungen und Aufsichtsbehörden greifen Telegram verstärkt an. Im Mittelpunkt der Kontroverse stehen die Verschlüsselungsprotokolle und Datenschutzfunktionen von Telegram, die nach Ansicht der Behörden kriminelle Ermittlungen behindern und die Verbreitung illegaler Inhalte ermöglichen. Kürzlich hatte Durov im Interview mit Tucker Carlson berichtet, das FBI habe versucht ihn zu bestechen, damit es über eine Hintertür Zugriff auf die Telegram-Inhalte bekomme. Durov hatte das Ansinnen abgelehnt. 

Telegram gewinnt seit 2020 viele User dazu, derzeit etwa 2,5 Millionen täglich, wie Durov im Interview mit Tucker anmerkte. Die Weigerung der Plattform, Hintertüren für die staatliche Überwachung einzurichten oder Nutzerdaten weiterzugeben, hat in mehreren Ländern zu rechtlichen Auseinandersetzungen geführt. Es sieht so aus, als sei die Politik immer mehr darauf angewiesen, kritische Stimmen zu zensieren und zu verbieten, so Mayer auf tkp.at.


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