Inmitten der Eskalation im Nahen Osten ist die palästinensische Organisation «Jugend gegen Siedlungen» (YAS) mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet worden. Die Organisation und ihr Gründer Issa Amro werden «für ihren unerschütterlichen – gewaltlosen – Widerstand gegen die illegale israelische Besatzung» in Hebron im Westjordanland sowie die «Förderung palästinensischer Bürgerinitiativen mit friedlichen Mitteln» ausgezeichnet, wie die in Stockholm ansässige Right-Livelihood-Stiftung mitteilte.
Amros´ strenge Verpflichtung zur Gewaltlosigkeit stehe in «starkem Kontrast» zur «gewaltsamen Realität der israelischen Besatzung», heisst es in der Begründung weiter. Der 44-Jährige sei aufgrund seines Engagements schon inhaftiert, gefoltert und auf offener Strasse angegriffen worden. Dennoch hielten Amro und die Organisation an ihrem gewaltfreien Widerstand fest und spielen eine wichtige Rolle bei der Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen, der Organisation von Protesten und der Unterstützung örtlicher Gemeinschaften in Hebron.
Im seit 1967 von Israel besetzten Westjordanland leben neben 2,8 Millionen Palästinensern rund 475 000 Israelis in Siedlungen, die von den Vereinten Nationen als völkerrechtswidrig eingestuft werden.
Einen weiteren Alternativen Nobelpreis erhielt die philippinische Aktivistin Joan Carling, die sich seit mehr als 30 Jahren für die Rechte indigener Völker einsetzt - oft unter grösster Gefahr, wie die Stiftung betonte. Carling (61) sei in der Vergangenheit zu Unrecht verhaftet, als Terroristin bezeichnet und fälschlicherweise verschiedener Verbrechen beschuldigt worden. Zudem habe sie für ihre Arbeit Morddrohungen erhalten.