Stehplatzwagen oder Parkuhren statt Preiserhöhung! ;-)

Die SBB müsste ihre Preise nicht erhöhen, sie könnte auch Stehplatzwagen einführen. Die Materialkosten für das Sitzleder entfielen und der Werbeslogan könnte lauten: «Unser Sparangebot: mehr Leute in weniger Wagen!»

Der Verein UmverkehR hat es vorgemacht: Ende August stellte er am Berner Bahnhof einen Prototypen eines solchen Wagens auf und reichte beim Bundesamt für Verkehr eine Petition dafür ein. Mit diesem nicht ganz ernst gemeinten Vorschlag weist UmverkehR auf die verkehrte Preispolitik im Mobilitätsektor hin: Die Bahnpreise steigen stetig, während Autofahren kaum teurer wird. Nicht die Erhöhung der Mobilitätskosten an sich sei problematisch, sagt UmverkehR, sondern das Ungleichgewicht zugunsten des motorisierten Verkehrs.



Damit reagiert UmverkehR auf die jüngsten Preiserhöhungen der SBB auf Ende 2010, die insbesondere die treuesten Kunden, GA- und Halbtax-Besitzer, sowie Pendler trifft. Die Politik solle Lösungen finden, um das Schienennetz zu finanzieren, statt die Kosten auf umweltbewusste Reisende abwälzen. Der Schienenverkehr könnte zum Beispiel mit einer CO2-Abgabe quersubventioniert werden.



Der Stehplatzwagen ist bereits der zweite originelle Vorschlag von UmverkehR: Mitte August montierten als Bahnpersonal verkleidete Aktivisten eine Parkuhr in einem Zugabteil: Wer sitzen will, solle dafür bezahlen, so die Parodie auf die Preiserhöhung. Vielleicht könnten damit auch eingefleischte Autofahrer angelockt werden – sie sind sich Parkuhren gewohnt. Weitere Empfehlungen, ernste und süffisante, sind an UmverkehRs Medienkonferenz am Donnerstag, 2. September in Bern zu vernehmen.




Weitere Infos: www.umverkehr.ch

01. September 2010
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