Tierschutz: Kastrieren statt Töten!

Weltweit streunen laut einer Schätzung der World Society for the Protection of Animals (WSPA) mehr als 300 Millionen Strassenhunde. Hunde und Katzen werden deshalb systematisch getötet – gelöst wurde das Streunerproblem auf diese Weise aber nirgends. Trauriges und in seiner Dimension absolut unfassbares Beispiel ist zurzeit Rumänien. Dort wird das Töten von Strassenhunden seit Jahrzehnten erfolglos betrieben. Es gipfelt seit einer Gesetzesänderung vom letzten Herbst in eigentlichen Massentötungen.
Dies, obwohl bewiesen ist, dass kastrieren statt töten – fachsprachlich TN&R (Trap, Neuter & Return) – die einzige nachhaltige Lösung ist. Verschiedene Studien beweisen, dass nur konsequente und umfassende Neuter & Return-Programme die Anzahl Streunertiere nachhaltig senken können. Sie beinhalten mehrere Komponenten wie Bildung, Gesetzgebung, Identifizierung, Sterilisation, Halteeinrichtungen, Euthanasie, Impfungen und Parasitenbekämpfung. TN&R steht insbesondere für das Zurückbringen in das angestammte Revier («Return»), wo die kastrierten Tiere ihr eigenes Revier weiter besetzen und so auf natürliche Art neuen Zuwachs verhindern.

Streunende Hunde und Katzen zu erschlagen und zu vergiften ist nicht nur grausam und ethisch untragbar;es ist auch zwecklos, denn die wenigen verbleibenden oder neu ausgesetzten Tiere vermehren sich rasend schnell. Das entspricht dem Prinzip der «Holding Capacity», das besagt, dass die Anzahl Streunertiere abhängig ist von Futter, Wasser und Platz, d.h. der Umgebung, den klimatischen Bedingungen und natürlichen Feinde. Sobald man Tiere entfernt, entspannt sich die Lage kurzfristig. Da es aber plötzlich mehr zu Fressen und grössere Reviere gibt, ist ein Welpenboom die Folge. Und in die frei gewordenen Reviere wandern neue Tiere ein, sei es durch Nachschub an unkastrierten Besitzertieren oder Zuwanderung von Streunern aus benachbarten Revieren.

Es wäre eigentlich einfach: Kastrieren ist die billigste und nachhaltigste Lösung der Streunerproblematik.

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Die Autorin ist Stifterin und Präsidentin der «Stiftung Tierbotschafter», die in verschiedenen Ländern TN&R-Programme betreut, die noch finanzielle Unterstützung brauchen. Weitere Informationen: www.tierbotschafter.ch

Die Stiftung Tierbotschafter.ch hat ein Studiendokument zusammengetragen, welches wissenschaftlich abgestützte Argumente gegen Vergiftungsaktionen, für eine nachhaltige, finanzierbare und erfolgsversprechende Lösung der Streunerproblematik, aufzeigt: http://www.tierbotschafter.ch/de/tnr.html

Die Stiftung führt am 27. und 28. September in Fahrweid bei Zürich einen «Charity Bazaar» durch mit tierischem Flohmarkt, Steelband-Konzert, Film, Tombola und einigem mehr durch.


23. August 2014
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