Massives Bienensterben nach der Maisaussaat

Derzeit verzeichnen die badischen Imker Zusammenbrüche ihrer Bienenvölker in den Auenwäldern des Rheins. Vermuteter Grund für die Kontamination ist mit Insektizid behandeltes Saatgut.

Die Imker vermuten aufgrund ähnlicher Erfahrungen wie sie in Italien gemacht wurden, dass das mit dem hochtoxischen Nervengift Clothianidin gebeizte Mais-Saatgut für das Sterben der Bienenvölker verantwortlich sein soll. Hersteller des Agrargiftes ist die Firma BayerCropscience, aus deren Haus auch der verwandte Vorgängerwirkstoff Imidacloprid kam, der schon in Frankreich für das Massensterben der Bienen verantwortlich gemacht wurde. Im Vergleich zu Imidacloprid ist Clothianidin um ein Vielfaches giftiger. Es wird eingesetzt, um den Mais-Wurzelbohrer zu bekämpfen und Teile Baden-Württembergs und Bayerns sind Mais-Wurzelbohrer-Gebiet.

Vermutet wird nun, dass durch die Einsatz der Saatmaschinen aufgewirbelte Stäube beispielsweise auf blühende Rapsfelder und Blumenwiesen oder auch Wasserpfützen abdriften, die von den Bienen beflogen werden. Für wie gefährlich das Mittel eingeschätzt wird, zeigt auch eine Warnung der französischen Veterinärämter vom Beginn des Frühjahrs, die den Imkern eindringlich davon abraten, mit ihren Bienenvölkern in entsprechend behandelte Gebiete einzuwandern, ja diese Gebiete sogar für die nächsten Jahre zu meiden, denn Clothianidin baut sich nur sehr langsam im Boden ab bzw. die Abbauprodukte sind teilweise noch toxischer als das Clothianidin selber. Im Elsass demonstrierten Imker bereits gegen die Anwendung von Clothianidin und fordern ein Verbot.

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14. Mai 2008
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