Mehr Fuss- und Veloverkehr im städtischen Raum

Die St. Galler Nationalrätin Yvonne Gilli hat im Nationalrat eine Motion zur Förderung des Velo- und Fussverkehrs eingereicht. Die Motion nimmt ein Anliegen der Städte-Initiativen, welche die verkehrspolitische Umweltorganisation umverkehR in fünf Deutschschweizer Städten lanciert, auf nationaler Ebene auf. Der Bundesrat wird aufgefordert, den Anteil des Fuss- und Veloverkehrs in den Agglomerationen und ihren Kernstädten signifikant zu erhöhen.

In den Schweizer Agglomerationen werden rund 70 Prozent der Distanzen mit dem Privatauto zurückgelegt – beinahe die Hälfte dieser Fahrten ist kürzer als 5 km (Vgl. Mikrozensus 2005).  Insbesondere in den dicht besiedelten Städten und Agglomerationen haben der Velo- und Fussverkehr infolge der dichten Besiedelung ein grosses Steigerungspotential.

Die Nationalrätin Yvonne Gilli (Grüne SG) hat deshalb die Motion «Benchmarking in der Förderung des Langsamverkehrs» im Nationalrat eingereicht. Der Vorstoss wird unterstützt von über 50 NatonalrätInnen, darunter die Gruppe Langsamverkehr, in der alle Fraktionen vertreten sind. Die Motion beauftragt den Bundesrat, «die nötigen Massnahmen einzuleiten, um den prozentualen Anteil des Langsamverkehrs am Gesamtverkehr in den Kernstädten und deren Agglomerationen in 10 Jahren um 10 Prozentpunkte zu erhöhen.» Damit nimmt die Motion ein Anliegen der Städte-Initiativen zur Förderung des ÖV, Fuss- und Veloverkehrs auf nationaler Ebene auf. Die verkehrspolitische Umweltorganisation umverkehR hat bereits im April je eine Städte-Initiative in Basel-Stadt und Zürich lanciert. Im August folgen weitere in Luzern, St. Gallen und Winterthur. In der Stadt Wil SG wird nächstens eine überparteiliche Initiative zur Förderung des Veloverkehrs eingereicht. Ziel dieser Initiativen wie auch der Motion ist es, den Anteil des Fuss- und Veloverkehrs dort zu erhöhen, wo die Voraussetzungen dazu am besten und die Verkehrsprobleme am dringendsten sind: in den Städten und Agglomerationen.

Die konsequente Förderung des Langsamverkehrs leistet einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Verkehrsprobleme wie auch zum Schutz der Umwelt und der Gesundheit. Die Motion «Benchmarking in der Förderung des Langsamverkehrs» soll die Lebens-, Umwelt- und Verkehrsqualität in den Städten und Agglomerationen verbessern und messbare Ziele für eine zukunftsfähige Mobilität festlegen.

Mehr Infos auf www.umverkehr.ch
12. Juni 2008
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