Pecunia non olet: Katar kauft sich in Deutschland ein

Die Diskussion um Menschenrechtsverletzungen in Katar mutet skurril an — an den Milliardeninvestitionen des Landes in die Kronjuwelen der deutschen Industrie scheint sich in Berlin niemand zu stören.
Veröffentlicht: 9. Nov 2022 - Zuletzt Aktualisiert: 9. Nov 2022

Katar investiert über die Qatar Investment Authority (QIA) in Deutschland, einen der größten Staatsfonds der Welt. Das berichtet RND. Der Fonds stehe «unter der Aufsicht der katarischen Regierung und legt die Gewinne aus dem endlichen Öl- und Gasgeschäft in zukunftsträchtige Branchen an, vor allem in die Bereiche Transport, Finanzdienstleistungen und Energiewende».

Siemens sei mit seinen verschiedenen Tochterunternehmen «nur eines von vielen Beispielen». Die Kataris zählten auch zu den wichtigsten Investoren des Wolfsburger Volkswagen-Konzerns. Mit 17 Prozent der stimmberechtigten Stammaktien sei die Qatar Holding LLC der drittgrösste Einzelaktionär. An der Deutschen Bank wiederum ist Katar laut RND mit 6,1 Prozent beteiligt und halte auch Anteile am Tübinger Impfstoffhersteller Curevac.

Damit nicht genug: «Bei Deutschlands größtem Baukonzern Hochtief war Katar in der Vergangenheit auch schon eingestiegen. An der Hamburger Hapag-Lloyd, der fünftgrößten Containerreederei der Welt, hält Katar heute 12,3 Prozent. Anfang Oktober wurde Katar zudem größter Aktionär des Essener Energiekonzerns RWE».