Hunderte Unfälle in angeblich hochsicheren US-Biolaboren in den letzten 20 Jahren

Journalisten von «The Intercept» sichteten 5500 Seiten von Regierungsberichten und kommen zu bedenklichen Erkenntnissen
Veröffentlicht: 11. Nov 2022 - Zuletzt Aktualisiert: 11. Nov 2022

(auszugsweise)
The Intercept hat eine umfangreiche Untersuchung über die Versäumnisse von Biologen in amerikanischen Labors, die verschiedene Viren untersuchen, bei der Einhaltung von Biosicherheitsstandards bei der Arbeit mit gefährlichen Krankheitserregern veröffentlicht.

Er schreibt u.a.:
„Die Menschen haben die Vorstellung, dass Laborunfälle sehr, sehr selten sind, und wenn sie passieren, dann nur in den am wenigsten gut geführten Überseelabors“, so Richard Ebright, Molekularbiologe an der Rutgers University und Verfechter besserer Biosicherheitsstandards. „Das stimmt einfach nicht.“

In dem Artikel wird über Hunderte (!) schwerwiegender Vorfälle in amerikanischen Biolabors in den letzten zwei Jahrzehnten berichtet. Selbst in den USA sind die Regeln ungenügend und selbst an diese halten sich vor allem private Firmen nur selten.

Sofern sie nicht mit den gefährlichsten Krankheitserregern arbeiten, müssen sich Biolabore nicht bei der US-Regierung registrieren lassen. Infolgedessen gibt es nur wenig Einblick in die biologische Sicherheit von Experimenten, die von privaten Unternehmen oder Stiftungen durchgeführt werden.

In Laboren, die den höchsten Sicherheitsstandards entsprechen sollten und wo die tödlichsten und ansteckendsten Stämme aufbewahrt werden, kam es zu Versiegelungsfehlern.