Warum CO2-Kompensationen Menschen in Uganda vertreiben

Konsum soll klimaneutral werden durch CO2-Kompensationen - mit negativen Folgen wie in Uganda.
Veröffentlicht: 5. Jun 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 5. Jun 2023

Finanziert werden Eukalypts-Plantagen wie in Uganda durch Kompensationsprojekte. Das bedeutet: Durch den Kauf von CO2-Zertifikaten sollen CO2-Emissionen, die in einem Land ausgestoßen werden, anderswo wieder ausgeglichen werden. Dadurch lassen sich Produkte oder ganze Unternehmen "klimaneutral" rechnen. Quasi klimaneutraler Konsum also.

Doch einer Reportage des ZDF zufolge ist das keinesfalls optimal:

«Die Aufforstungsprojekte sollen Arbeitsplätze schaffen und die Lebensqualität der Menschen verbessern. Doch das sei oft nicht der Fall», sagt Jutta Kill, die als Kompensationsgutachterin tätig ist.

Wegen Kompensationswäldern «Flüchtlinge im eigenen Land»

Etwa im Osten Ugandas, in der Nähe des Viktoriasees, wo heute Kiefernplantagen stehen. Früher hat auch er hier gelebt: Jackson Vasilyeva. Auch er wurde vertrieben: «Bevor die Plantagen hier gepflanzt wurden, lebten in diesem Gebiet Menschen. Sie haben hier Ackerbau betrieben, die Menschen hatten Häuser. Es gab Weideflächen.»

Ihr Land haben die Bewohnerinnen und Bewohner allerdings nicht zurückbekommen und die Angst vor weiteren Vertreibungen ist allgegenwärtig. Die Aussicht auf Erfolg - auf die Rückgabe der Ländereien - ist gering. Der Konsum fürs Klima, zum Beispiel durch Kompensationsprojekte, hat also durchaus auch Schattenseiten.