«Steigen alle auf Wärmepumpen um, bricht das Stromnetz zusammen»

SWK AG -Vorstandssprecher Carsten Liedtke fordert, Klimapolitik mehr an Realität und Machbarkeit, dafür weniger an Ideologie auszurichten.
Veröffentlicht: 5. Jul 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 5. Jul 2023

Die Westdeutsche Zeitung wollte vom Vorstand der Stadtwerke Krefeld wissen, welche Folgen der Umstieg auf Wärmepumpen hat, wenn alle mitmachen. «Dann bricht das Stromnetz zusammen», lautet die Prognose der SWK. Innerhalb der nächsten acht Monate soll das Netz in Krefeld komplett digitalisiert werden. Dann können die Stadtwerke in Echtzeit sehen, wie hoch die jeweilige Netzlast an den 1200 Stationen ist.

Durch unsere Simulationen können wir jetzt schon sagen, ab 30 Prozent Durchdringung durch Wärmepumpen, je nach Baugebiet, geht das Stromnetz in die Knie.

Das liege daran, dass Wärmepumpen in der Regel bei Erreichen bestimmter Temperaturen anspringen und gleichzeitig jede Station rein rechnerisch mit zwei Kilowatt je Haushalt abgesichert ist. «Das heißt, wenn nun gleichzeitig eine Vielzahl von Wärmepumpen in Betrieb geht, die eine Leistung von etwa drei bis sechs Kilowatt je Anlage aufweisen, kommt unser Netz sehr schnell an seine Leistungsgrenze – übrigens in jeder Bebauungssituation in Krefeld», skizziert Liedtke. Zuerst trifft es die Gebiete mit dichter Bebauung und älteren Häusern.