Abbau von Nickel in Indonesien bedroht Regenwälder

Indonesien ist der weltgrösste Produzent von Nickel, das für die Batterien von E-Autos benötigt wird. Sollen die Regenwälder für das Klima geopfert werden, fragt Gregor Uhlig.
Veröffentlicht: 9. Jul 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 9. Jul 2023

Indonesien deckt etwa die Hälfte der weltweiten Nickel-Nachfrage. Nickel wird unter anderem für den Bau von Batterien für Elektroautos benötigt. Daher wird die Nachfrage voraussichtlich enorm zunehmen. Neue Technologien zur Förderung des Metalls sollen Indonesien nun grosse Produktionssteigerungen ermöglichen. Daher geht das australische Finanzunternehmen Macquarie Group davon aus, dass das Land bis zum Jahr 2025 sogar rund 60 Prozent des weltweiten Nickelbedarfs decken könnte.

Der größte Teil des in Indonesien und weltweit geförderten Nickels stammt aus Lateriterzen, berichtet der Economist. Diese Erze wiederum gibt es in zwei Arten, Limonit und Saprolit. Saprolit enthält höhere Konzentrationen an Nickel und eignet sich gut für die Verarbeitung in einem so genannten Drehrohrofen. Dabei wird das Erz bei über 1.500 Grad Celsius geschmolzen, wobei eine Verbindung aus Nickel und Eisen entsteht, das so genannte Nickel-Roheisen, das wiederum zu einem grossen Teil zur Herstellung von rostfreiem Stahl verwendet wird.

Durch Einspritzen von Schwefel in das Nickel-Roheisen, um das Eisen zu verdrängen, kann nun ein noch reineres Produkt hergestellt werden, das sich für Batterien eignet: das sogenannte Nickelmatt. Dieser Ansatz ist jedoch sehr energieintensiv. In Indonesien stammt diese Energie in der Regel aus Kohlekraftwerken, die in der Nähe der Minen gebaut wurden. Denn Kohle ist billig und zuverlässig. Doch da westliche Elektroautohersteller wie Tesla gerne mit der Umweltfreundlichkeit ihrer Produkte werben, stellt die Verbrennung von Kohle ein Problem dar.