BRICS-Staaten planen eigene, goldgedeckte Währung

Der kommende BRICS-Gipfel im August in Südafrika wird mit grösster Spannung erwartet. Denn falls es tatsächlich zu einer solchen Währung käme, dürften die Finanz-, Währungs- und Rohstoffmärkte turbulenten Zeiten entgegensehen, schreibt Markus Grüne
Veröffentlicht: 15. Jul 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 15. Jul 2023

Aktuell verfügt das BRICS-Bündnis, welches sich aus Brasilien, Russland, Indien sowie China und dem 2010 hinzu gestossenen Südafrika zusammensetzt, bei IWF und Weltbank über einen unverhältnismässig geringen Stimmenanteil von knapp 15 Prozent – obwohl diese Länder heute mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung beherbergen, gut viermal so viel, wie die G7-Staaten. Und dabei wird es nicht bleiben: 19 weitere Länder haben ihren Beitrittswillen signalisiert, 13 davon bereits ihren offiziellen Antrag eingereicht.

Von geopolitischem Vorteil ist allein schon die Verteilung der BRICS-Basisgruppe über vier Kontinente hinweg. Deren umfassende Erweiterung wird ihr Gewicht in den kommenden Jahren weiter erhöhen. Von besonderer Bedeutung ist der Einfluss der BRICS-Staaten und deren potenzieller Neumitglieder auf die internationalen Rohstoffmärkte. Sowohl im Nahrungsmittelbereich als auch bei den Sektoren Energie und Metalle spielen gerade jene Länder bedeutende Rollen – und das nicht nur auf der Angebots- sondern, insbesondere mit China, auch auf der Nachfrageseite.

Mit der sehr wahrscheinlich bevorstehenden Aufnahme weiterer Aspiranten, wie Argentinien, Indonesien, Iran, Saudi-Arabien oder den Vereinigten Arabischen Emiraten vergrößerte sich der Einfluss von «BRICS+» bei den angesprochenen kritischen Risikofeldern erheblich. Allein diese Entwicklung hat bereits das Zeug, und dies sei ganz wertfrei gesagt, das herrschende Weltgefüge in vielfältiger Hinsicht zu verändern. Dass Russland nun laut dem staatlichen TV-Sender Russia Today (RT) Gerüchte bestätigte, nach denen die BRICS-Länder eine neue, durch Gold gedeckte Währung einführen wollen, und damit offen die Herrschaft des US-Dollars angreifen, bringt nochmals eine neue Qualität in die ohnehin schon ehrgeizigen Ambitionen des Bündnisses.