Stopp des Getreideexportes aus der Ukraine, Türkei, Asien und Nordafrika sind besonders betroffen

Das Abkommen zwischen Russland und der Ukraine war im Sommer vergangenen Jahres von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelt worden und erlaubte es, dass Schiffe ukrainische Häfen am Schwarzen Meer anlaufen konnten, um dort beladen zu werden und dann wieder in See zu stechen, schreibt Matthias Janson
Veröffentlicht: 17. Jul 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 17. Jul 2023

Die russische Regierung hat heute den Stopp eines Abkommens über den Export von ukrainischem Getreide bekannt gegeben. Die Statista-Grafik zeigt, welche Länder davon besonders betroffen sind. So wird Getreide aus der Ukraine mengenmäßig vielfach von nordafrikanischen und asiatischen Ländern importiert. Das zeigen Daten des International Trade Centers. Aber auch eine Reihe europäischer Länder sind unter den größten Einfuhrländern.

Im vergangenen Jahr lag die Türkei vorne (rund 19 Prozent Anteil an der aus der Ukraine exportierten Gesamtmenge). Es folgen Rumänien (13 Prozent), Spanien (10,3 Prozent), Ägypten (7,8 Prozent), Polen (5,2 Prozent) und Algerien (4,3 Prozent).

Das Abkommen zwischen Russland und der Ukraine war im Sommer vergangenen Jahres von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelt worden und erlaubte es, dass Schiffe ukrainische Häfen am Schwarzen Meer anlaufen konnten, um dort beladen zu werden und dann wieder in See zu stechen.
Deutschland importiert relativ dagegen wenig Weizen aus der Ukraine: 0,3 Prozent Anteil an den Gesamtexporten der Ukraine. In absoluten Zahlen sind das rund 38.000 Tonnen Weizen und Mengkorn. Deutschland ist bei Weichweizen, der zur Mehlherstellung verwendet wird, sogar überhaupt nicht auf Importe angewiesen, wie diese Statista-Grafik zeigt. Viele afrikanische Länder beziehen deutlich mehr Weizen aus der Ukraine als Deutschland.

Die Invasion Russlands in die Ukraine hat zu einem erheblichen Anstieg der Nahrungsmittelpreise auf den Weltmärkten geführt. Die Getreidepreise sind besonders stark gestiegen. Sowohl die Solidaritätskorridore (von der EU geschaffene Routen zur Unterstützung der Ukraine bei der Ausfuhr ihrer landwirtschaftlichen und anderer Erzeugnisse) als auch die Schwarzmeer-Getreide-Initiative haben beträchtlich zur Senkung der Preise beigetragen.

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Wie diese Statista-Grafik zeigt, gehören die Ukraine und Russland auch bei anderen wichtigen Grundnahrungsmitteln zu den größten Exportländern der Welt. Rund zwei Drittel der weltweiten Exporte von Sonnenblumenöl etwa entfallen auf die Ukraine und Russland. Noch etwas höher ist der Anteil beider Länder am Export von Sonnenblumenkuchen. Er fällt bei der Herstellung von Sonnenblumenöl an und wird als Tierfutter verwendet.