Wall Street Journal: Europäer jetzt ärmer als fast jeder Bundesstaat der USA

Die Europäer stehen vor einer neuen wirtschaftlichen Realität, die sie seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt haben: Sie werden ärmer.
Veröffentlicht: 19. Jul 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 19. Jul 2023

Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds ist die Wirtschaft der Eurozone in den letzten 15 Jahren nur um etwa sechs Prozent gewachsen – gegenüber 82 Prozent in den USA. Laut einem Bericht des Europäischen Zentrums für internationale politische Ökonomie, einer Denkfabrik für Politikforschung mit Sitz in Brüssel, ist das durchschnittliche Land in Europa jetzt ärmer als jeder Bundesstaat der USA außer Idaho und Mississippi. Der Mittelstand leidet demnach am meisten. Das berichtet die Berliner Zeitung.

Die Franzosen würden jetzt weniger Foie gras (Gänseleber, Anm. d. Red.) essen und weniger Rotwein trinken, die Spanier würden beim Olivenöl sparen, und die Finnen müssten an windigen Tagen, an denen der Strom günstiger sei, in die Sauna gehen, schreibt die Zeitung. In Deutschland sei der Fleisch- und Milchkonsum auf den niedrigsten Stand seit drei Jahrzehnten gesunken, und auch der Bio-Lebensmittelmarkt sei neulich geschrumpft. Italiens Wirtschaftsminister Adolfo Urso habe im Mai ein Treffen einberufen, weil die Nudelpreise um das Doppelte der Inflationsrate gestiegen seien.