Larry Fink (70), Chef des größten Vermögensverwalters der Welt, schmückt sich gern damit, die Themen Umweltschutz, Soziales und nachhaltige Unternehmensführung (Environmental, Social, Governance, ESG) voranzutreiben. Bereits in seinem jährlichen Rundbrief 2021 rief er die Topmanager jener Unternehmen, an denen Blackrock beteiligt ist, zu einem verschärften Kampf gegen den Klimawandel auf.
Umso überraschender ist jetzt die jüngste Personalie, die Fink am Montagabend in einer internen Mail an die Mitarbeiter vermeldete, die der Nachrichtenagentur Bloomberg vorliegt: Blackrock wird Amin Nasser (65), den Chef des weltgrößten Ölproduzenten Saudi Aramco, in seinen Verwaltungsrat (Board) berufen. Nasser werde Blackrock mit einer «wertvollen und einzigartigen Perspektive» auf wichtige Zukunftsfragen bereichern, schrieb Fink. Das berichtet das Manager Magazin.
Der Chef eines fossilen Energieriesen im Board eines angeblichen ESG-Investors? Die Kritik an Blackrock dürfte nicht lange auf sich warten lassen – zumal Fink bereits zuvor ins Visier von ESG-Aktivisten geraten ist. Sie werfen dem Blackrock-Chef Scheinheiligkeit vor.