Trotz Krieg und Sanktionen: Britische und deutsche Firmen machen weiter gute Geschäfte in Russland

Russland sollten die Einnahmen für den Krieg entzogen werden - doch seine Schlüsselindustrien werden vom Westen weiter beliefert.
Veröffentlicht: 1. Aug 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 1. Aug 2023

Viele Firmen verdienen weiterhin Geld in Russland. Darunter seien auch viele britische Unternehmen, wie die Sunday Times jetzt berichtet schreibt Telepolis. Ein Beispiel ist demnach das Bauunternehmen Hill & Smith, das angab, nur ein minimales Engagement in Russland zu haben, während seine indische Tochtergesellschaft weiterhin Rohrhalterungen – Ausrüstungen zum Befestigen von Gaspipelines – an Arctic LNG 2 lieferte.

Nach dem Anschluss der Krim an die Russische Föderation im Jahr 2014 und dem Beginn des Bürgerkriegs in der Ukraine wurde Novatek vom US-Finanzministerium auf die Liste der sektoralen Sanktionen gesetzt. Das Unternehmen ist derzeit aber nicht Gegenstand von Sanktionen des Vereinigten Königreichs oder der Europäischen Union.

Ein weiteres Unternehmen, Dunlop Oil & Marine, ein Tochterunternehmen des deutschen Konzerns Continental, belieferte das Kaspische Pipeline-Konsortium, an dem russische und US-amerikanische Ölgesellschaften beteiligt sind. Nach Angaben des Unternehmens habe man nur einen Auftrag abgearbeitet, der nicht von den Sanktionen betroffen gewesen sei.

Auch Ion Science, ein Hersteller von Gasmessgeräten mit Sitz in Cambridgeshire, lieferte Gasdetektoren und -sensoren, die im Bergbau weit verbreitet sind. Den Ausfuhrdaten zufolge habe das Unternehmen «elektronische Geräte für den Einsatz in der metallurgischen Industrie» über Malta nach Russland geliefert.