US-Wahlen und Materialmangel im Westen machen eine ukrainische Gegenoffensive 2.0 unmöglich

Das behauptet Samantha de Bendern, Associate Fellow am britischen Royal Institute of International Affairs.
Veröffentlicht: 30. Aug 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 30. Aug 2023

Die Verbündeten der Ukraine befürchten, dass sich der Krieg zu einem langen Kampf ausweitet der Wladimir Putin stärken könnte, da die Hoffnung auf einen endgültigen Durchbruch schwinden. Das berichtet Modern Diplomacy unter Berufung auf Bloomberg.

Mehr als zwei Monate nach Beginn der Gegenoffensive ist es Kiew bisher nur gelungen, taktische Fortschritte gegen stark eingegrabene russische Truppen zu erzielen, obwohl es viele der von den USA und Europa für die Operation ausgebildeten und bewaffneten Einheiten eingesetzt hat. Das Zeitfenster für weitere grosse Aktionen wird immer kleiner, da im Herbst nasses und kaltes Wetter droht.

Die Ukraine und ihre Verbündeten versprechen, den Kampf so lange wie nötig aufrechtzuerhalten, aber Beamte räumen ein, dass es schwierig sein wird, die massive Unterstützung zu wiederholen, die den aktuellen Vorstoss möglich gemacht hat.

Vor allem die Munitionsvorräte sind erschöpft, und die Produktion in den USA und Europa wird erst Ende 2024 wieder hochgefahren werden. Auch die F-16-Kampfflugzeuge werden wahrscheinlich nicht vor dem nächsten Jahr eintreffen.

Der Kampf um die Verabschiedung der nächsten Finanzierungsvorlage für die Ukraine im Kongress in diesem Herbst wird laut Bericht zudem voraussichtlich der bisher härteste sein - und die Debatte der republikanischen Präsidentschaftskandidaten in dieser Woche unterstrich die wachsende Feindseligkeit in der Partei gegenüber Waffenlieferungen und Hilfe für Kiew.

Wenn die Kämpfe über den Winter in eine Sackgasse geraten, «ist das ein wirklich großes Problem, es wird eine Kriegsmüdigkeit eintreten», so Samantha de Bendern, Associate Fellow am Royal Institute of International Affairs.

«Die USA werden sich immer weniger für die Geschehnisse in der Ukraine interessieren, und es wird für die Europäer immer schwieriger, die Amerikaner davon zu überzeugen, dass die Ukraine ein amerikanisches Problem ist.»