Weltweiter Anstieg von Krebserkrankungen: Ausgelöst durch Mobilfunk-Strahlung?

Weltweit stiegen Krebserkrankungen bei unter 50 -Jährigen um 80%, so eine Studie im Fachblatt BMJ Oncology (September 2023). Diagnose-funk forscht nach den Ursachen.
Veröffentlicht: 19. Nov 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 19. Nov 2023

Die Zahl der weltweiten Fälle von Krebs in der Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen ist von 1,82 Millionen im Jahr 1990 auf 3,26 Millionen im Jahr 2019 gestiegen. Experten, die in den Medien auftreten, rätseln über Ursachen.
In Medien werden viele mögliche Ursachen aufgezählt, doch die gerade in diesem Zeitraum wachsende Mobilfunk-Strahlenbelastung als Faktor, den es vorher nicht gab, fehlt. Und das, obwohl im Jahr 2011 die WHO nicht-ionisierende Strahlung als möglicherweise Krebs erregend eingestuft hat.

diagnose:funk hat die Studie im Fachblatt BMJ Oncology (September 2023) zum Anlass genommen, an Experten in Krebsforschungszentren einen Brief zu schreiben. Hier ein Auszug:

Am 14.02.2023 veröffentlichte der Deutsche Bundestag die Bundestagsdrucksache 20/5646: „Technikfolgenabschätzung (TA) – Mögliche gesundheitliche Auswirkungen verschiedener Frequenzbereiche elektromagnetischer Felder (HF-EMF)“[1]. In diesem TA-Bericht, der Studien zu Mobilfunk und Krebs bewertet, werden mehr als 60 Studien mit signifikanten Ergebnissen dokumentiert. Hier einige Originalausschnitte aus dem Bundestagsbericht:

  • „Neuere Erkenntnisse aus Tierstudien weisen auf die Möglichkeit von Effekten durch EMF-Exposition hin. Dabei handelt es sich um die Aspekte Krebspromotion bei Labornagern, Fertilität und Entwicklung.  
  • Auch gibt es eine Reihe von ernstzunehmenden Hinweisen, dass HF-EMF das Tumorrisiko bei ausgewählten Tumoren (Herz, Lunge, Leber, Lymphe) erhöhen. Diese Befundlage wird aktuell in der Fachwelt und von Bewertungsgremien in vielen Ländern intensiv diskutiert, da 2020 die Ergebnisse zweier großer, qualitativ hochwertiger Studien vorgelegt wurden (Kap. 6). 
  • Im Hinblick auf Krebsentstehung können neuere Tierstudien erhöhte Inzidenzen zeigen. Danach zeigen sich bei Mäusen, die mit einem karzinogenen Stoff (hier Ethylnitrosoharnstoff) behandelt wurden, mehr Leber- und Lungentumore sowie erhöhte Werte von Lymphomen, wenn die Tiere gegenüber HF-EMF exponiert werden. Allerdings konnte kein klarer Dosis-Wirkungs-Zusammenhang gefunden werden.