NATO sieht sich in Zugzwang im Süden und der arabischen Welt

Die «regelbasierte Ordnung» scheitert an den doppelten Standards des Westens
Veröffentlicht: 4. Jul 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 4. Jul 2024

Vor dem Jubiläumsgipfel der NATO in der kommenden Woche in Washington legen Experten Vorschläge zur Stärkung des Bündniseinflusses in Nordafrika und im Nahen und Mittleren Osten vor. Wie es in einem Bericht einer Expertengruppe heißt, die 2023 von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg eingesetzt wurde, seien die bestehenden Kooperationsformate der NATO mit der Region bislang nicht besonders erfolgreich. Das Bündnis solle deshalb neue Maßnahmen ergreifen und etwa einen „Sondergesandten" ernennen oder einen „Sondergipfel" abhalten, um die Zusammenarbeit mit der arabischen Welt zu intensivieren.

Das sei nötig, heißt es in einem aktuellen Papier aus der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), weil zuletzt Russland und China in der Region beträchtlich an Einfluss gewonnen hätten. Dem gelte es entgegenzutreten. Dabei müsse man freilich berücksichtigen, dass die Staaten Nordafrikas und des Nahen und Mittleren Ostens nicht gewillt seien, sich als bloße Schachfiguren in einem „neuen Kalten Krieg" behandeln zu lassen. Zudem komme das Insistieren auf einer „regelbasierten internationalen Ordnung" wegen der doppelten Standards des Westens in arabischen Staaten nicht gut an.

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