Gibt es noch ein Zurück?

Die Transformation in eine vollelektrische Gesellschaft würde enorme Opfer fordern
Veröffentlicht: 10. Jul 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 10. Jul 2024

Für Manfred Haferburg, der an der TU Dresden Kernenergetik studierte und eine Blitzkarriere im damalig grössten AKW der DDR in Greifswald machte, hat das Klimanarrativ alle wesentlichen Bestandteile einer Religion. Auch das ganze Wording deute stark auf eine Sekte hin. Sekte deshalb, weil es einen Absolutheitsanspruch auf die eine Wahrheit gebe, der keinerlei Abweichung erlaube. Und wehe dem, der es wage zu fragen, ob das denn wirklich alles so stimmt, was in den Klimakonferenzen behauptet wird. Wer heute Zweifel zur Klima- und Energiepolitik äussere, müsse sein Glaubensbekenntnis zum menschengemachten Klimawandel vorausschicken. 

Haferburg geht kurz auf einen Vortrag des Physiknobelpreisträgers John F. Clauser ein, den dieser in Wien hielt. Der Autor berichtet: «Zu sehen war ein höchst agiler 80-Jähriger mit weissem Schütterhaar, der sich fröhlich als «Klimaleugner» vorstellte. Er begann seinen Vortrag mit: «Gute Nachrichten – es gibt keine Klimakrise». Seine Botschaft: Die Temperatur der Erde wird in erster Linie durch die Wolkenbedeckung bestimmt, nicht durch die Kohlendioxidemissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe. Er ist zu dem Schluss gekommen, dass die Wolken eine kühlende Wirkung auf den Planeten haben wie ein Thermostat, so dass es keine Klimakrise gibt. «Auch wenn es viele Leute verärgern mag, meine Botschaft ist, dass der Planet nicht in Gefahr ist».» Damit ordne sich Professor Clauser in eine Gruppe prominenter Physiker ein, die erst als Klimaskeptiker und nun als Klimaleugner etikettiert werden. 

Haferburg beklagt: Menschen, die sich Gedanken darüber machen, ob ein Spurengas wie CO2, das für die Pflanzen und damit das Leben auf der Erde existenziell ist, allein für einen globalen Temperaturanstieg verantwortlich gemacht werden kann, werden als «Klimaleugner» etikettiert. Jemand müsse schon sehr selbstbewusst und wirtschaftlich unabhängig sein, um gegen den Klimamainstream zu schwimmen. Ziel des grünen deutschen Wirtschaftsministers sei die Energiewende hin zur sogenannten «erneuerbaren» Energie, damit kein menschengemachtes CO2 mehr in die Atmosphäre gelange, das als klimaschädlich angesehen wird.

Haferburg konstatiert: Es gebe keine erneuerbare Energie. Energie könne weder erzeugt, noch verbraucht und schon gar nicht erneuert werden. Energie könne lediglich aus einer Form unter Verlusten in eine andere umgewandelt werden. Zum menschengemachten CO 2 in der Atmosphäre: Kohlendioxid (CO2) habe einen Anteil von 0,04 Prozent an der Erdatmosphäre und bestimme trotzdem angeblich die Durchschnittstemperatur auf dem Planeten. Von diesen 0,04 Prozent CO2 in der Atmosphäre wiederum seien lediglich vier Prozent «menschgemacht». Die restlichen 96 Prozent seien natürlichen Ursprungs. Das heisse wiederum, das 0,0016 Prozent der gesamten Erdatmosphäre «menschgemacht» sind. Haferburg dazu: «Es erscheint sehr kühn, anzunehmen, dass diese 0,0016 Prozent zu einem Klimakollaps führen sollen.»

Die Energiewende habe die Kohlendioxid-freie Gesellschaft bis 2045 zum Ziel, ausserdem solle es nur noch eine Energiequelle geben. Alle Prozesse sollen mit Hilfe von Strom laufen. Haferburg prognostiziert: «Physikalisch mag eine vollelektrische Energiewelt denkbar sein, allerdings in einem langen Entwicklungszeitraum und nicht ohne gigantische materielle Einschränkungen der Gesellschaft. Eine solche gewaltige Transformation würde die Gesellschaft völlig überfordern.» 


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