Der Westen unterstützt den Genozid in Gaza 

Die islamische und arabische Welt hat den Glauben an westliche Werte verloren
Veröffentlicht: 14. Aug 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 14. Aug 2024

Arn Stohmeyer stellt auf INFOsperber das Buch des Autoren Johannes Zang vor: «Kein Land in Sicht? Gaza zwischen Besatzung, Blockade und Krieg». Der Nahe Osten steht am Abgrund: Israels Politiker und Militärs haben alle Hemmungen abgelegt. Im Gazastreifen haben Israels Politiker und Militärs einen Genozid begangen und sind dabei, ihn fortzusetzen – wohl mit dem Ziel, die restlichen Palästinenser endgültig zu vertreiben. Zudem haben die Israelis Führer des Hamas und Hisbollah umgebracht und riskieren damit ganz bewusst den grossen Krieg. Der Westen – die USA, die EU und Deutschland – stehen loyal hinter Israel und liefern sogar noch Waffen für die grosse Abrechnung mit der «Achse des Bösen» – dem Iran und seinen Verbündeten. Friedensinitiativen hat der Westen weder in der Vergangenheit noch jetzt unternommen. Man hat Israel gewähren lassen, diesen Staat obendrein mit allen Mitteln unterstützt, seine Gewaltpolitik durchzusetzen, und riskiert nun das grosse Armageddon.

Der Autor Johannes Zang, der Israel und die besetzten Gebiete bestens kennt, weil er viele Jahre dort verbracht hat  schildert in kurzen, übersichtlichen Kapiteln die Tragödie, welche die Schaffung des zionistischen Staates zur Folge hatte. Die Zionisten hatten bei der Realisierung ihres Siedlerprojekts immer durch die Unterstützung der imperialistischen Mächte – erst Grossbritannien und dann die USA – das politische und militärische Übergewicht. Die andere Seite hatte nie eine Chance. Die Zionisten haben sich mit aller Skrupellosigkeit deswegen auch erfolgreich durchgesetzt, aber Recht und Moral sind nicht auf ihrer Seite. Israel wird heute – sieht man von der westlichen «Wertegemeinschaft» ab – in der Welt kaum noch Vertrauen entgegengebracht. 

Im Nachwort seines Buches rechnet Zang mit der Nahost-Politik des Westens und damit auch Deutschlands ab. Diese Staaten rühmen sich, universalistisch gültige Werte zu vertreten. Doch als Verteidiger der israelischen Politik unterstützen sie in Wirklichkeit das Gesetz des Dschungels. Menschenrechte, Genfer Konvention, internationales humanitäres Recht, UNO-Charta – alles Fehlanzeige! Wer Sympathien für die Sache der Palästinenser äussert, ein Ende des Krieges und Menschenrechte und Selbstbestimmung für dieses Volk einfordert, muss damit rechnen, als «Antisemit» angeprangert zu werden, auch kritische Juden. Die islamische und arabische Welt hat den Glauben an westliche Werte verloren.


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