Der UN-Generalsekretär soll zukünftig das Protokoll für den Umgang für die von ihm auszurufenden globalen Notstände ausarbeiten. Koordiniert hat die Ausarbeitung dieses Pakts die Bundesregierung, zusammen mit der Regierung Namibias. Das von der Bundesregierung im Ressort der grünen Aussenministerin Annalena Baerbock koordinierte Werk ist auf der Netzseite des UN-Zukunftsgipfels zu finden. Man möchte die internationale Reaktion auf komplexe globale Schocks verstärken. … Komplexe globale Schocks sind Ereignisse, die schwerwiegende Störungen und nachteilige Folgen für einen beträchtlichen Teil der Länder und der Weltbevölkerung mit sich bringen und Auswirkungen auf mehrere Sektoren haben, sodass eine multidimensionale, von mehreren Akteuren getragene und von der gesamten Regierung und Gesellschaft getragene Reaktion erforderlich ist. (…) Die Mitgliedsstaaten sollen Protokolle für die Einberufung und den Betrieb von Notfallplattformen erhalten. Man erfährt nichts Näheres darüber, was eigentlich ein «komplexer globaler Schock» sein soll, und was passieren soll, wenn der Generalsekretär den Notstand ausgerufen hat, schreibt Thomas Oysmüller auf tkp.at. Der Verdacht drängt sich auf, dass das Geplante Menschen verstören und Widerstand hervorrufen könnte.
Im März 2023 hat der UN-Generalsekretär genauer ausgeführt, welche Notstandsrechte er gerne hätte. «Ich schlage vor, dass die Generalversammlung den Generalsekretär und das System der Vereinten Nationen mit einer ständigen Vollmacht ausstattet, um im Falle eines künftigen komplexen globalen Schocks von ausreichendem Ausmass, Schweregrad und Reichweite automatisch eine Notfallplattform einzuberufen und einzusetzen. (…) Der Generalsekretär würde entscheiden, wann eine Notfallplattform als Reaktion auf einen komplexen globalen Schock einberufen werden soll.» Zusammenwirken sollen führende Vertreter der Mitgliedstaaten, des Systems der Vereinten Nationen, der wichtigsten Ländergruppen, der internationalen Finanzinstitutionen, regionaler Gremien, der Zivilgesellschaft, des Privatsektors, fachspezifischer Branchen oder Forschungseinrichtungen sowie andere Experten. Unter der Ägide der UN wird beraten und «unverbindliche» Empfehlungen abgegeben, gegen deren Umsetzung sich kaum ein Land wehren kann. Der Generalsekretär oder diejenigen, die hinter ihm stehen und Macht ausüben, suchen sich also nach Gutdünken «willige Regierungen», Institutionen, Unternehmen und Organisationen aus, von denen sie annehmen können, dass sie ihre Macht im Sinne derer ausüben, die sie einladen. Corona wird als Musterbeispiel eines komplexen globalen Schocks mehrfach angeführt. Dieses Koordinationsmodell, das in der Corona-Krise bereits so blendend funktionierte, zum Vorteil der Pharmakonzerne und der IT-Multis, soll formalisiert und auf alle möglichen anderen Krisen angewendet werden.
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