Energiekrieg in Europa: Das Ende des Gastransits durch die Ukraine bedeutet nicht das Ende russischer Gaslieferungen nach Europa

Aber Moldau und Transnistrien kämpfen mit Folgen des Gasstops
Veröffentlicht: 9. Jan 2025 - Zuletzt Aktualisiert: 9. Jan 2025

Seit dem 1. Januar 2025 kämpft die Republik Moldau, einschließlich der prorussischen abtrünnigen Region Transnistrien, mit den Folgen des Endes der Gaslieferungen durch den russischen Versorger Gazprom. Das Land steht vor einer möglichen neuen Energiekrise. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt berichten die Behörden in Transnistrien am Montag (6. Januar), dass etwa 72.000 Privathaushalte ohne Gas und 1.500 Wohnhäuser ohne Heizung oder Wasser sind. (Euractiv) 

Das Ende des Gastransits durch die Ukraine bedeutet aber nicht das Ende russischer Gaslieferungen nach Europa. Wie aktuelle Daten zeigen, hat das wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine vielfach sanktionierte Russland seine Anstrengungen erhöht, Kapazitäten zur Verflüssigung von Erdgas auszubauen und mehr Gas mit Schiffen zu exportieren. Das und die Tatsache, dass Erdgas im Gegensatz zu Rohöl und Kohle nicht sanktioniert ist, kommt Russland zumindest teilweise entgegen. In dem soeben zu Ende gegangenen Jahr 2024 hat Europa so viel LNG aus Russland bezogen wie noch nie. (Der Standard) Statt des billigen russischen Naturgases importiert Europa nun LNG aus Russland und raffiniertes russisches Öl aus Indien – und zahlt mehr!

Deutschland importiert mehr Uran aus Russland. Im vergangenen Jahr sind 68,8 Tonnen Uran aus Russland zur Brennelementefabrik im niedersächsischen Lingen geliefert worden. Trotz des russischen Kriegs gegen die Ukraine wuchs die Menge um rund 66 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie das niedersächsische Umweltministerium auf Anfrage mitteilte. Insgesamt seien 284,7 Tonnen des radioaktiven Stoffes nach Lingen gekommen. Das russische Uran machte etwa 24 Prozent davon aus. (FAZ) – Und das, obwohl Deutschland aus der Atomkraft ausgestiegen ist.