Milleniums-Konsumziele für die ‹Überentwickelten›

Bis 2020 soll der Energieverbrauch um die Hälfte reduziert, die Rüstungsausgaben um 75 Prozent und der Konsum von tierischen Produkten um 50 Prozent gesenkt werden. So etwa könnten die Milleniums-Konsumziele für ‹überentwickelte› Länder lauten. Mohan Munasinghe, Mitglied des Klimarats IPCC und Professor für Nachhaltige Entwicklung, will analog zu den Milleniums-Entwicklungszielen für die Armen, Milleniums-Konsumziele für die reichsten 20 Prozent der Weltbevölkerung entwickeln – schliesslich verbrauchen sie 80% der globalen Produktion. Gerade sie könnten zu einer Lösung beitragen, so Munasinghe und anstatt auf Politiker zu warten, sei es höchste Zeit, sich selber in Aktion zu bringen.

Das Potenzial dazu gibt es. Erik Assadourian, Forscher am ‹Worldwatch Institut› in Washington, rief in seinem Blog dazu auf, Vorschläge für die Milleniums-Konsumziele zu kreieren und wurde mit Ideen überflutet. Zum Beispiel wird angeregt, die Fettleibigkeits-Rate bis 2020 zu halbieren, die Arbeitswoche auf 20 Stunden zu reduzieren oder die Steuern für die Reichsten zu erhöhen.
Auf der Website der Milleniums-Konsumziele (www.millenniumsconsuptionsgoals.org) hat Munasinghe selbst seine persönlichen Ziele aufgelistet. So will er weniger fliegen und wenn möglich auf Viedo-Konferenzen zurückgreifen und fliegt er dennoch, pflanzt er einen Baum. Er ist sich sicher: Soziale Werte und Gewohnheiten können im Laufe der Zeit geändert werden, dazu müsse die Gesellschaft aber zu einem nachhaltigen Lebensstil ermutigt werden. Seine Vorschläge hat Munasinghe nun in die Vorbereitungen zur UN-Konferenz zur nachhaltigen Entwicklung 2012 in Rio eingebracht. Wer noch Ideen hat, kann sie in Assadourian‘s Blog verbreiten:

blogs.worldwatch.org/transformingcultures/mcgs