50 Franken für faire Computer
Wer einen fair hergestellten Computer will, muss weiter warten. Dell, Apple und andere Marken setzen sich bislang zuwenig für verbesserte Arbeitsbedingungen in den Zulieferfirmen ein. Dies geht aus einer neuen Studie von Brot für alle und Fastenopfer hervor. Dabei wären die Mehrkosten für Verbesserungen bescheiden. Mit gutem Beispiel geht nun die Stadt Genf voran.
Nur 50 Franken mehr würde ein fair hergestellter Computer gemäss den Schätzungen der beiden Hilfswerke kosten. Antonio Hautle, Direktor Fastenopfer, schätzt dies als einen verkraftbaren Aufpreis ein: „Diese 50 Franken können den Angestellten in den Computerfabriken in China einen Existenz sichernden Lohn und geregelte Arbeitszeit gewährleisten.“
Die Realität in den Fabriken in Fernost sieht aber anders aus. Ein Jahr nach der Lancierung der Kampagne „High Tech – No Rights?“ haben Brot für alle und Fastenopfer die Arbeitsbedingungen in den Zuliefererfabriken der grossen Computermarken erneut untersucht. Chantal Peyer, zuständig für die Entwicklungspolitik bei Brot für alle, fasst die Untersuchung zusammen: „Die Situation in den Fabriken in Fernost hat sich kaum verbessert: Die Computerindustrie verletzt grundlegende Menschenrechte.“ Die Arbeiterinnen und Arbeiter werden ungenügend über ihre Rechte informiert, arbeiten zehn und mehr Stunden pro Tag und verfügen im Umgang mit hochgiftigen Substanzen über keine geeigneten Schutzmassnahmen.
Für viele ist es nicht nachvollziehbar, weshalb nicht längst ein fair hergestellter Computer auf dem Markt erhältlich ist. Der Druck auf die Hersteller wächst – auch von der öffentlichen Hand. So fordert Nationalrätin Lucrezia Meier-Schatz, Präsidentin des Fastenopfer-Stiftungsforums, das bei der Revision des Beschaffungsgesetzes der Bund die Arbeitskonventionen der Arbeiterorganisation IAO einbezieht: „In der EU gibt es bereits heute mehrere Länder, die bei der Beschaffung auf das Prinzip der Nachhaltigkeit setzen.“
Als erste Stadt in Europa verlangt Genf bei öffentlichen Ausschreibungen von den Unternehmen soziale Verantwortung. „Potentielle Lieferanten müssen ein Formular über soziale Verantwortung ausfüllen“, erklärt Eric Favre, Direktor der Informatik- und Kommunikationssysteme der Stadt Genf.
Die Möglichkeit faire Computer zu produzieren, besteht. Was fehlt, ist einzig der Wille der Verantwortlichen, sich für menschenwürdige Arbeitsbedingungen einzusetzen. Gefordert sind die führenden Computermarken: Hewlett Packard, Dell, Apple, Fujitsu Siemens und Acer müssen ihre soziale Verantwortung wahrnehmen.
Weitere Informationen:
www.fair-computer.ch
Nur 50 Franken mehr würde ein fair hergestellter Computer gemäss den Schätzungen der beiden Hilfswerke kosten. Antonio Hautle, Direktor Fastenopfer, schätzt dies als einen verkraftbaren Aufpreis ein: „Diese 50 Franken können den Angestellten in den Computerfabriken in China einen Existenz sichernden Lohn und geregelte Arbeitszeit gewährleisten.“
Die Realität in den Fabriken in Fernost sieht aber anders aus. Ein Jahr nach der Lancierung der Kampagne „High Tech – No Rights?“ haben Brot für alle und Fastenopfer die Arbeitsbedingungen in den Zuliefererfabriken der grossen Computermarken erneut untersucht. Chantal Peyer, zuständig für die Entwicklungspolitik bei Brot für alle, fasst die Untersuchung zusammen: „Die Situation in den Fabriken in Fernost hat sich kaum verbessert: Die Computerindustrie verletzt grundlegende Menschenrechte.“ Die Arbeiterinnen und Arbeiter werden ungenügend über ihre Rechte informiert, arbeiten zehn und mehr Stunden pro Tag und verfügen im Umgang mit hochgiftigen Substanzen über keine geeigneten Schutzmassnahmen.
Für viele ist es nicht nachvollziehbar, weshalb nicht längst ein fair hergestellter Computer auf dem Markt erhältlich ist. Der Druck auf die Hersteller wächst – auch von der öffentlichen Hand. So fordert Nationalrätin Lucrezia Meier-Schatz, Präsidentin des Fastenopfer-Stiftungsforums, das bei der Revision des Beschaffungsgesetzes der Bund die Arbeitskonventionen der Arbeiterorganisation IAO einbezieht: „In der EU gibt es bereits heute mehrere Länder, die bei der Beschaffung auf das Prinzip der Nachhaltigkeit setzen.“
Als erste Stadt in Europa verlangt Genf bei öffentlichen Ausschreibungen von den Unternehmen soziale Verantwortung. „Potentielle Lieferanten müssen ein Formular über soziale Verantwortung ausfüllen“, erklärt Eric Favre, Direktor der Informatik- und Kommunikationssysteme der Stadt Genf.
Die Möglichkeit faire Computer zu produzieren, besteht. Was fehlt, ist einzig der Wille der Verantwortlichen, sich für menschenwürdige Arbeitsbedingungen einzusetzen. Gefordert sind die führenden Computermarken: Hewlett Packard, Dell, Apple, Fujitsu Siemens und Acer müssen ihre soziale Verantwortung wahrnehmen.
Weitere Informationen:
www.fair-computer.ch
20. Mai 2008
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