«Das äussere Klima ist ein Abbild des inneren»

Wir haben zum Thema Klima gefragt, und Leser und Leserinnen haben geantwortet. Wir haben einige Antworten ausgewählt – und bringen sie über mehrere Tage verteilt – teilweise auch gekürzt. Die Klimadebatte in Fahrt bringen / 13

Die Fragen lauteten:

  • Was ist für Sie die hauptsächliche Ursache für den Klimawandel?
  • Wie kann man die Klimadebatte wieder in Fahrt bringen?
  • Was wären aus Ihrer Sicht geeignete Massnahmen?

Bitte sagen bzw. schreiben Sie uns auch Ihre Meinung - gerne kurz und prägnant an: [email protected]

Hier können Sie alle Antworten lesen.

Der Begriff «Klimawandel» wurde so oft eindringlich und genügend laut wiederholt, dass er nicht mehr aus den Köpfen der meisten Menschen entfernt werden kann. Man weiss nicht genau, was er bedeutet, tut aber so, als ob man genau wüsste, um was es geht: Er (der Klimawandel) ist sehr negativ, hat mit zu viel CO2=Temperaturanstieg zu tun und muss mit allen Mitteln ins Positive gewandelt, d.h. aus der Atmosphäre entfernt werden. Dass man damit verhindert, dass genügend O2 produziert wird (was gefährlicher ist), wird kaum diskutiert. Die Politiker drehen durch und treten zunehmend ins Leere. 

T. K.


Rumpelstilzchen und das Klima

Nachdem ich im Zeitpunkt Newsletter die Einleitung zur Meinungsumfrage bezüglich Klimadialog gelesen habe, darf ich gestehen, dass auch ich keine zählbaren Ansätze kenne, wie der Dialog über den Klimawandel wieder in Gang gebracht werden könnte. Im Gegensatz zu vielen anderen geht es mir mit diesem «Nicht-weiter-wissen» ziemlich gut, da ich mich inmitten einer gefährlich um sich greifenden geistigen Umnachtung der Entscheidungseliten vertrauensvoll an die Weisheit der Märchen wende.

Angesichts einer pandemisch um sich greifenden menschlichen Anmassung im Bezug auf die Steuerung sämtlicher Lebensbereiche sind zeitlose Volksmärchen wahre Inspirationsquellen. Wir Menschen klonen Tiere, verändern Lebewesen genetisch zu unseren Gunsten, wir sprühen alles Mögliche in die Atmosphäre um das Klima zu verändern und schicken Strahlung unterschiedlichster Wellenlänge durch dicke Mauern und menschliche Gehirne. Wir können lügen, dass sich die Balken biegen und wir können gierig Wasser und Boden vergiften. Wir können andere anklagen, die alles falsch gemacht haben und die Schuld für den ganzen Schlamassel tragen. Wir können die Ärmel hochkrempeln und endlich selber mitanpacken, dass sich endlich was zum Besseren bewegt – und wir können jammern und die verheerend nutzlos gewordene Flinte ins Korn werfen. Doch wir können nicht den Hauch von Leben erschaffen, auch wenn wir wie seinerzeit Rumpelstilzchen noch so viel Stroh zu Gold verspinnen. Im Moment sieht es jedoch eher danach aus, als würden wir das restliche Gold auch noch in Stroh verwandeln. (...)

Manchmal frage ich mich schon, wie viel Stroh Rumpelstilzchen noch zu Gold verspinnen oder wie viel Chemie noch in den Himmel gesprayt werden muss, wie viele internationale Klimakonferenzen nach abgehalten werden und wie lange die Klimasünder-Karte im globalen Schwarz-Peter-Spiel noch von einem zum andern weitergegeben werden muss, bis wir endlich merken, dass das Klima, das wir da draussen erleben und worüber wir uns heftig zu streiten gewohnt sind, bloss ein Bild des inneren Klimas ist. 

Christoph Schluep

04. Juni 2023
von: