Konferenz: Sacred Land, Poisoned Peoples

Gut dreiviertel des Urans weltweit werden bis heute auf den Territorien indigener Völker abgebaut. Die größten Reserven liegen in Kanada und Australien; weitere wichtige Uranproduzenten sind Kasachstan, Niger, Russland, Namibia und Usbekistan. Die Exploration setzt sich in der Amazonasregion Brasiliens, in Tansania und in Mali fort.

Die Identität der indigenen Völker ist aufs Engste mit ihrer Umwelt verknüpft. Uranbergbau zerstört ihre Lebensgrundlagen und ihre Kultur, ihre heiligen Stätten und auf viele Generationen hinaus ihre Gesundheit. Der Bergbau kontaminiert das Grundwasser, und in den anfallenden Abraumhalden bleiben 80 Prozent der ursprünglichen radioaktiven Strahlung erhalten.

Die am häufigsten festgestellte Folgekrankheit ist Lungenkrebs. Als Ursache wird das alphastrahlende Edelgas Radon angesehen, das als Spaltprodukt von Uran in den Stollen vorhanden ist und eingeatmet wird. Weitere nachgewiesene Erkrankungen außerhalb des Atemtrakts sind andere Karzinomerkrankungen wie Leukämie, Magen-, Leber-, Darm-, Nieren- und Hautkrebs, ebenso psychische Störungen und Missbildungen.

Dieser Tatbestand der Menschenrechtsverletzung wird von den Medien vernachlässigt und von den Verantwortlichen unterschlagen.
Die Konferenz wird Sprechern und Sprecherinnen bedrohter indigener Völker Gelegenheit geben, sowohl an die europäische Öffentlichkeit zu treten, Kontakte zu PolitikerInnen und Nichtregierungsorganisationen als auch untereinander ihr solidarisches Netz enger zu knüpfen. Um der Verschiedenheit der indigenen Kulturen Rechnung zu tragen, wird die Struktur der Konferenz einer Weltreise entsprechen: Ein „Talking Stick“ wird um die Welt gereicht: Deutschland – Kanada – USA – Australien – Indien – Afrika – Südamerika – Russland.
Ergänzt wird die Weltreise durch neue wissenschaftliche Studien zu den gesundheitlichen Gefahren des Uranabbaus für die indigene Bevölkerung, die Minenarbeiter und die nachfolgenden Generationen.
26. August 2010, Kollegiengebäude der Uni Basel, Petersplatz 1
Link zum Programm: www.nuclear-risks.org