Kranke Kühe, verwirrte Bienen

Bienen mögen keine schnurlosen Telefone. Das haben Wissenschaftler der Universität Koblenz festgestellt, die Basisstationen von DECT-Telefonen in Bienenstöcken platzierten. Auch Kühe und Vögel leiden.

Die bestrahlten Honigsammlerinnen verflogen sich häufiger. Es kamen weniger Bienen in den Stock zurück. Auch die Fläche der gebauten Honigwaben und die darin eingelagerten Honigmengen waren geringer. Die Unterschiede waren allerdings nicht so groß, dass sie das Bienensterben erklären könnten.

Im Gegensatz zu Versuchspersonen bilden sich Tiere nichts ein. Auch Kühe wissen nicht, dass in der Nähe ihres Stalles ein Handymast in Betrieb gegangen ist. Wenn sie kurz darauf erkranken, scheidet also eingeredete Strahlungsangst als Erklärung aus. Einige Fälle solcher erkrankten Kuhherden erregten öffentliches Aufsehen und führten im Jahr 2000 auch zu einer Studie. Diese zeigte nach Ansicht der Autoren Zusammenhänge zwischen Verhaltensänderungen, Fehlgeburten, Erkrankungen und der Strahlenbelastung der Tiere auf.

Grauer Star und wenig Spatzen

Forscher der Universität Zürich wiesen nach, dass in mobilfunkbelasteten Ställen deutlich mehr Kälber mit angeborenem grauen Star auf die Welt kommen. Die Antenne, die der konkrete Auslöser für diese Studie war, wurde abmontiert. In Großbritannien und Belgien konnten Wissenschaftler zeigen, dass in der Nähe von Mobilfunksendern kaum noch Spatzen nisten.

Diese wenigen Studien zeigen, dass hochfrequente Felder das Leben von Tieren beeinflussen können. Doch nur Bürgerinitiativen dokumentieren solche Fälle. Systematisch erfasst werden sie nirgends. Das gilt auch für Pflanzenschäden. Hier ist der Physiker Volker Schorpp (www.puls-schlag.org) einer der wenigen, der mögliche Zusammenhänge aufzeigt.



Quelle:
Schrot&Korn 1/2008
15. Januar 2008
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