Weniger Gewalt dank Zivildienstleistenden

Zivildienstleistende waren diesen Sommer in Baden, Buchs SG und Wil Tag und Nacht auf öffentlichen Plätzen im Einsatz. Ziel war es herauszufinden, ob Zivildienstleistende einen Beitrag zur Prävention und Lösung von Konflikten im öffentlichen Raum leisten können. Aufgrund der positiven Ergebnisse wird das Pilotprojekt im nächsten Jahr weitergeführt.


Dies sind die wichtigsten Ergebnisse des Pilotprojektes «Konfliktprävention im öffentlichen Raum durch Zivildienstleistende»:
•    Alle drei Gemeinden betrachten die Einsätze als gewinnbringend. Zwei Gemeinden möchten im nächsten Jahr den öffentlichen Raum wieder mit Zivildienstleistenden (Zivis) beleben.
•    Die Gemeinden konnten dank den Zivis eine starke Präsenz im öffentlichen Raum wahrnehmen. Ihnen wurden bezahlbare, flexible und fähige Ressourcen zur Verfügung gestellt. Aufwand und Ertrag stimmten für die Gemeinden überein.
•    Die Gemeinden konnten Kontakte zu Menschen im öffentlichen Raum verstärken und verfügen dadurch über umfassendere Kenntnisse über die Nutzergruppen. Dies kann die Grundlage für weitere Massnahmen bieten.
•    Die vorbereitende Schulung und Begleitung durch das Kompetenzzentrum für interkulturelle Konflikte TikK sowie die Betreuung durch die Jugendarbeit vor Ort erwiesen sich als richtig und wichtig. Sie gewährleisteten, dass sich die Zivis schnell zurechtfinden und qualitativ hochwertige Arbeit leisten konnten.

Beitrag zu Gewaltprävention?
Jugendliche im öffentlichen Raum haben ein grosses Bedürfnis nach Ansprechpersonen. Dies konnten die Zivis abdecken. Weitere Anliegen wie mehr Freiräume oder weniger Repression leiteten sie den zuständigen Gemeindebehörden weiter. Während des Einsatzes der Zivis kam es zu keinen Gewalttaten, die Bevölkerung schätzte ihre Präsenz. Dies lässt die Hypothesen zu, dass der Einsatz der Zivis Gewalt vorbeugt und das Sicherheitsgefühl erhöht.
Die Zivis stellen keinen Ersatz für Fachleute dar, sondern eine Unterstützung. Längerfristig soll mit dem Einsatz der Zivis die Eigenverantwortung der Bevölkerung gestärkt und die Konfliktfähigkeit erhöht werden.

Weiterführung mit Unterstützung des Bundes
Nächstes Jahr wird das Projekt mit mehreren Gemeinden weitergeführt. Gesucht werden mittelgrosse Gemeinden, die im nächsten Sommer Zivis einsetzen möchten, und Zivis, die diesen Einsatz leisten möchten. Bisher wurde das Projekt vom Verein «Gemeinschaft Schweizer Zivildienstleistender» (GSZ) geleitet und durch Stiftungen und Bundesstellen finanziert. Für die Weiterführung hat der Bund seine Unterstützung zugesagt.

Auf der Website der GSZ www.civil.ch ist der Schlussbericht veröffentlicht. Über das Projekt wurde ein Film erstellt, der ebenfalls über die Website zugänglich ist.


Quelle:
Nicolas Zogg
Programmleiter Zivildienstleistende für Frieden und Sicherheit ZFS
Gemeinschaft Schweizer Zivildienstleistender GSZ
Postfach 3263, 8021 Zürich
044 450 41 76
www.civil.ch
24. November 2008
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