Der Skandal nach dem Skandal.
Guantanamo-Anwältin Pardiss Kebriaei bat Deutschland um Aufnahme ihrer von Folter gezeichneten Klienten. In Europa ist man zwar erleichtert über das Ende der Ära Bush, aber halbherzig, wenn es um Solidarität mit dessen Opfern geht.
Die Obama-Mania macht leicht vergessen, dass in Guantanamo noch immer Häftlinge einsitze. In Europa lassen nicht nur die Regierungen, sondern auch große Teile der Presse und der befragten öffentliche Meinung das notwendige Problembewusstsein vermissen. Man ist unsicher, ob man Guantanomo-Häftlinge aufnehmen, sprich « Verbrecher ins Land lassen» soll. Dahinter steckt die dumpfe Annahme, wer im Gefängnis gelandet sei, werde es schon irgendwie verdient haben. Und, nun ja, US-Gefängnisse sind nun mal keine Erholungsheime, da werden die Jungs schon mal ein bisschen hart angefasst, aber immerhin handelt es sich ja um »Terroristen«, oder? Das Interview mit einer Guantanamo-Anwältin macht noch einmal ganz deutlich, worum es sich bei dem schändlichen Foltergefängnis wirklich handelt und wie halbherzig Europa den Opfern entgegen kommt. (Roland Rottenfußer)
http://www.neues-deutschland.de/artikel/147117.mein-mandant-ist-in-panik.html
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14. April 2009
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