Zen in der Kunst des Projektmanagements
Wir arbeiten, um Geld zu verdienen. Punkt. Dagegen ist gar nichts einzuwenden. Arbeiten wir jedoch allein um des Geldes willen? Wohl kaum. Warum also noch? Die Verbindung von Projektmanagement und Zen-Buddhismus versucht darauf eine Antwort zu geben. Nicht DIE Antwort. Aber immerhin eine mögliche.
Wir haben viel gelernt, wie Projekte geplant und durchgeführt werden müssen. Meist vergessen wir diese Techniken nach einer Weile wieder und wenden uns dem zu, was funktioniert. Eine ähnliche Erfahrung in extremer Form müssen die Schwertmeister im alten Japan gemacht haben. In einem Ernstkampf können "gute Ideen" und "clevere Techniken" tödlich sein. Hilfreich ist die totale Präsenz im Moment und dabei müssen alle Ziele, Tricks und Techniken vergessen werden. Wir führen dann nicht mehr das Schwert, sondern das Schwert führt uns. Dabei geben wir unsere bewusste Kontrolle auf. Natürlich gab es auch in Japan eine "Technik" des Schwertkampfes und natürlich war es für einen Samurai wichtig, diese zu beherrschen. Wer jedoch an der Technik kleben blieb, war kein Meister des Schwertes.
Zen-Künste
Wir wissen, dass in Japan so unterschiedliche Traditionen wie der Schwertkampf, das Blumen stecken, die Kalligraphie und das Teetrinken als Künste gepflegt werden. All diese zeremoniellen Künste können mittlerweile auch bei uns gelernt werden. In jeder grösseren Stadt gibt es ausserdem mindestens ein Dojo (Übungshalle) wo Europäer und Europäerinnen Zazen (Meditation im Sitzen) praktizieren. Im Prinzip zielt Zen jedoch immer auf den konkreten Alltag. Zen ist das "tägliche Bewusstsein", wie Baso Matu (gestorben 788) es ausdrückt.
Warum sollen wir uns also für das Verständnis von Zen einer exotischen Zeremonie zuwenden? Zur Zeit der Samurai in Japan waren Fechten und Bogenschiessen alltägliche Handlungen. Daher wurden sie damals aufgegriffen und zu Zen-Künsten verfeinert. Heute gibt es bei uns immer mehr Menschen, die als selbständig Erwerbende, in Teams oder als Freiberufler sehr viel Einfluss auf die Gestaltung ihrer Arbeitsabläufe nehmen können. Daher ist die Projektarbeit ein ideales Vehikel für den Zen-Geist. Wir haben die Wahl, ob wir das Bogenschiessen allein üben, um die Scheibe zu treffen, oder ob uns eine innere Entwicklung interessiert.
Schon wieder eine neue Management-Technik?
Projekt-Zen ist keine neue Managementtechnik. Zen verspricht keine spektakulären Erfolge. Projekt-Zen ist eine Schulung des Geistes, des Bewusstseins. Für die harten Rechner unter den LeserInnen: Obwohl die Zen-Künste keinem nützlichen Zweck dienen, zeigen sie oft Resultate, die weit über das hinausgehen, was mit eindimensionalem zwekgerichteten Handeln erreicht werden kann. Projekt-Zen lockt also durchaus mit konkreten Erfolgen. Sie zu verwirklichen - und das ist eine paradoxe Tatsache - ist jedoch nicht möglich, wenn unser kleines Ich an den Resultaten hängt.
Projekt-Zen stellt zuerst einmal alle Lehrbuchideen auf den Kopf. Was bleibt von unseren Projekten übrig, wenn wir sie nicht als zielorientiert betrachten, wenn wir aufgeben, bewusst steuern zu wollen und alle Technik, die wir natürlich vorher intensiv geübt haben (freilich ohne dabei an ein "Resultat" zu denken) über Bord kippen? Ein Desaster, werden Sie jetzt wahrscheinlich antworten. Vielleicht aber auch das Wesentliche... Im Projekt-Zen gehen wir davon aus, dass wir letztlich nicht wissen können, worum es in unseren Projekten geht. Eine ungewöhnliche aber auch erfrischende Sichtweise, die den "Anfänger-Geist" (eine Haltung die im Zen geübt wird) beflügelt.
Wenn wir die persönliche Dimension sowie das Zusammenspiel von Bewusstem und Unbewusstem miteinbeziehen, wird ein Projekt genauso geheimnisvoll wie das Leben an sich und wie dieses entzieht es sich letztlich der bewussten Kontrolle. Die moderne Systemtheorie bestärkt diese alte Erfahrungstatsache: Wir können komplexe Prozesse (und jedes echte Projekt ist ein komplexer Prozess) nicht steuern. Vor diesem Hintergrund ist es tatsächlich am vernünftigsten, unsere Handlungen noch nach anderen Massstäben als der vordergründigen Vernunft auszurichten. Wenn es uns gelingt, neugierig, unvoreingenommen und offen auf unsere Intentionen, Handlungen und Projekte zu schauen, entdecken wir vielleicht nicht nur einen besseren, müheloseren Weg, sondern auch - ganz nebenbei - uns selbst neu.
Im Prinzip geht es im Projekt-Zen darum, den Qualitäten Raum zu geben, die auch dann noch relevant sind, wenn wir äussere Ziele verfehlen. Wenn es uns nicht mehr alleine darum geht, Anerkennung für unsere Arbeit zu finden oder besser zu sein als Andere, bleibt vor allem die Freude an der Arbeit, Spontaneität und (buddhistische) Qualitäten wie Gelassenheit und Mitgefühl. Unsere tägliche Arbeit kann dadurch möglicherweise effizienter werden. Auf jeden Fall werden wir eine ganz neue Quelle der Motivation entdecken: Im Projekt-Zen ist der Sinn und das Ziel der Arbeit ... die Arbeit.
Kurs zum Thema: Zen in der Kunst des Projektmanagements
Dieser Kurs arbeitet an der Schnittstelle zwischen Persönlichkeitsentwicklung und Projektmanagement. Das Ziel ist es "Projektmanagement" zu einer "Zen-Kunst" zu verfeinern.
Der Kurs richtet sich an alle, die in bestehenden Projekten (wirtschaftliche, private, kulturelle und soziale) arbeiten oder daran sind, ein Projekt zu planen.
Wir werden zum Teil mit konkreten Fallbeispielen von TeilnehmerInnen arbeiten, um das Konzept von "Projekt-Zen" erfahrbar zu machen. Praktische Themen wie Marketing, Teamentwicklung, usw. gewinnen durch die Haltung von "Projekt-Zen" eine ganz neue Dimension.
Die praktischen Elemente des Kurses richten sich nach den Bedürfnissen der TeilnehmerInnen und können zum Beispiel beinhalten:
• Erkennen meines inneren und äusseren Potentales
• Transzendenz: Die Ziele hinter meinen Zielen
• Netzwerke entwickeln
• Kommunikation
• Umgang mit inneren und äusseren Kritik / Medienarbeit
• Marketing und innere Arbeit
• usw.
Nächster Termin: Nürnberg, 16. - 18. April 2010
Zeiten: Freitag 19:00 - Sonntag 15:00
Kosten: € 380.- *
Leitung: Thomas Diener
Weitere Infos: http://www.fairwork.ch/kurse/zen.html
Wir haben viel gelernt, wie Projekte geplant und durchgeführt werden müssen. Meist vergessen wir diese Techniken nach einer Weile wieder und wenden uns dem zu, was funktioniert. Eine ähnliche Erfahrung in extremer Form müssen die Schwertmeister im alten Japan gemacht haben. In einem Ernstkampf können "gute Ideen" und "clevere Techniken" tödlich sein. Hilfreich ist die totale Präsenz im Moment und dabei müssen alle Ziele, Tricks und Techniken vergessen werden. Wir führen dann nicht mehr das Schwert, sondern das Schwert führt uns. Dabei geben wir unsere bewusste Kontrolle auf. Natürlich gab es auch in Japan eine "Technik" des Schwertkampfes und natürlich war es für einen Samurai wichtig, diese zu beherrschen. Wer jedoch an der Technik kleben blieb, war kein Meister des Schwertes.
Zen-Künste
Wir wissen, dass in Japan so unterschiedliche Traditionen wie der Schwertkampf, das Blumen stecken, die Kalligraphie und das Teetrinken als Künste gepflegt werden. All diese zeremoniellen Künste können mittlerweile auch bei uns gelernt werden. In jeder grösseren Stadt gibt es ausserdem mindestens ein Dojo (Übungshalle) wo Europäer und Europäerinnen Zazen (Meditation im Sitzen) praktizieren. Im Prinzip zielt Zen jedoch immer auf den konkreten Alltag. Zen ist das "tägliche Bewusstsein", wie Baso Matu (gestorben 788) es ausdrückt.
Warum sollen wir uns also für das Verständnis von Zen einer exotischen Zeremonie zuwenden? Zur Zeit der Samurai in Japan waren Fechten und Bogenschiessen alltägliche Handlungen. Daher wurden sie damals aufgegriffen und zu Zen-Künsten verfeinert. Heute gibt es bei uns immer mehr Menschen, die als selbständig Erwerbende, in Teams oder als Freiberufler sehr viel Einfluss auf die Gestaltung ihrer Arbeitsabläufe nehmen können. Daher ist die Projektarbeit ein ideales Vehikel für den Zen-Geist. Wir haben die Wahl, ob wir das Bogenschiessen allein üben, um die Scheibe zu treffen, oder ob uns eine innere Entwicklung interessiert.
Schon wieder eine neue Management-Technik?
Projekt-Zen ist keine neue Managementtechnik. Zen verspricht keine spektakulären Erfolge. Projekt-Zen ist eine Schulung des Geistes, des Bewusstseins. Für die harten Rechner unter den LeserInnen: Obwohl die Zen-Künste keinem nützlichen Zweck dienen, zeigen sie oft Resultate, die weit über das hinausgehen, was mit eindimensionalem zwekgerichteten Handeln erreicht werden kann. Projekt-Zen lockt also durchaus mit konkreten Erfolgen. Sie zu verwirklichen - und das ist eine paradoxe Tatsache - ist jedoch nicht möglich, wenn unser kleines Ich an den Resultaten hängt.
Projekt-Zen stellt zuerst einmal alle Lehrbuchideen auf den Kopf. Was bleibt von unseren Projekten übrig, wenn wir sie nicht als zielorientiert betrachten, wenn wir aufgeben, bewusst steuern zu wollen und alle Technik, die wir natürlich vorher intensiv geübt haben (freilich ohne dabei an ein "Resultat" zu denken) über Bord kippen? Ein Desaster, werden Sie jetzt wahrscheinlich antworten. Vielleicht aber auch das Wesentliche... Im Projekt-Zen gehen wir davon aus, dass wir letztlich nicht wissen können, worum es in unseren Projekten geht. Eine ungewöhnliche aber auch erfrischende Sichtweise, die den "Anfänger-Geist" (eine Haltung die im Zen geübt wird) beflügelt.
Wenn wir die persönliche Dimension sowie das Zusammenspiel von Bewusstem und Unbewusstem miteinbeziehen, wird ein Projekt genauso geheimnisvoll wie das Leben an sich und wie dieses entzieht es sich letztlich der bewussten Kontrolle. Die moderne Systemtheorie bestärkt diese alte Erfahrungstatsache: Wir können komplexe Prozesse (und jedes echte Projekt ist ein komplexer Prozess) nicht steuern. Vor diesem Hintergrund ist es tatsächlich am vernünftigsten, unsere Handlungen noch nach anderen Massstäben als der vordergründigen Vernunft auszurichten. Wenn es uns gelingt, neugierig, unvoreingenommen und offen auf unsere Intentionen, Handlungen und Projekte zu schauen, entdecken wir vielleicht nicht nur einen besseren, müheloseren Weg, sondern auch - ganz nebenbei - uns selbst neu.
Im Prinzip geht es im Projekt-Zen darum, den Qualitäten Raum zu geben, die auch dann noch relevant sind, wenn wir äussere Ziele verfehlen. Wenn es uns nicht mehr alleine darum geht, Anerkennung für unsere Arbeit zu finden oder besser zu sein als Andere, bleibt vor allem die Freude an der Arbeit, Spontaneität und (buddhistische) Qualitäten wie Gelassenheit und Mitgefühl. Unsere tägliche Arbeit kann dadurch möglicherweise effizienter werden. Auf jeden Fall werden wir eine ganz neue Quelle der Motivation entdecken: Im Projekt-Zen ist der Sinn und das Ziel der Arbeit ... die Arbeit.
Kurs zum Thema: Zen in der Kunst des Projektmanagements
Dieser Kurs arbeitet an der Schnittstelle zwischen Persönlichkeitsentwicklung und Projektmanagement. Das Ziel ist es "Projektmanagement" zu einer "Zen-Kunst" zu verfeinern.
Der Kurs richtet sich an alle, die in bestehenden Projekten (wirtschaftliche, private, kulturelle und soziale) arbeiten oder daran sind, ein Projekt zu planen.
Wir werden zum Teil mit konkreten Fallbeispielen von TeilnehmerInnen arbeiten, um das Konzept von "Projekt-Zen" erfahrbar zu machen. Praktische Themen wie Marketing, Teamentwicklung, usw. gewinnen durch die Haltung von "Projekt-Zen" eine ganz neue Dimension.
Die praktischen Elemente des Kurses richten sich nach den Bedürfnissen der TeilnehmerInnen und können zum Beispiel beinhalten:
• Erkennen meines inneren und äusseren Potentales
• Transzendenz: Die Ziele hinter meinen Zielen
• Netzwerke entwickeln
• Kommunikation
• Umgang mit inneren und äusseren Kritik / Medienarbeit
• Marketing und innere Arbeit
• usw.
Nächster Termin: Nürnberg, 16. - 18. April 2010
Zeiten: Freitag 19:00 - Sonntag 15:00
Kosten: € 380.- *
Leitung: Thomas Diener
Weitere Infos: http://www.fairwork.ch/kurse/zen.html
18. März 2010
von:
von:
- Anmelden oder Registieren um Kommentare verfassen zu können