Widerstand ohne Gegnerschaft? Teil 9

Widerstand ohne Gegenkraft, wie soll das gehen? Widerstand ist doch Gegenkraft und genau deshalb verstärkt Widerstand das Ungemach und hält uns darin gefangen. Der Weg führt nach innen. So lautet eine der vielen Antworten, die wir auf unsere Leserumfrage erhalten haben. Wir planen ein E-Book mit allen Antworten.

Widerstand ohne Gegenkraft, wie soll das gehen? Widerstand ist doch Gegenkraft und genau deshalb verstärkt Widerstand das Ungemach und hält uns darin gefangen.

Ein Baum trotzt dem Sturm nicht, indem er sich dem Wind entgegenstellt, denn wenn seine Wurzeln tief in der Erde verankert sind, dann tanzt er einfach im Wind und die Elemente können ihm nichts anhaben.

Genauso verhält es sich auch bei uns Menschen, wenn wir im Geiste fest verankert sind, dann kann uns die Welt nicht bedrohen, denn die Welt, so wie wir sie wahrnehmen, existiert nicht einmal. Sie ist nur die Projektion unseres Geistes, der einfach nicht weiss, was er ist, warum er ist, woher er kommt und wohin er geht.

Das einzige «Problem», wenn man so sagen will, ist die Tatsache, dass die meisten Menschen, sich als einen Körper erfahren und nicht wissen, dass sie Geistwesen sind. Und das ist auch der Grund, warum die Welt eine Welt der Körper und der Illusionen ist, nichts hat Substanz, alles ist auf der Annahme, ein Körper zu sein, begründet.

Und da diese Annahme falsch ist, muss alles falsch sein, was darauf gründet und so haben wir eine Welt der Vergänglichkeit und Illusionen erschaffen, gemacht von vermeintlichen Körpern, die nun versuchen, diese Welt neu zu erschaffen. Was kann daraus anderes entstehen als neue Illusionen?

Aber es gibt einen Weg, dieser Weg führt uns nach innen, weg von der äusseren Welt, weg von den Erscheinungen und den Täuschungen. In unserem Innern liegt die Erkenntnis, dass wir Geistwesen sind, nicht von dieser Welt, erschaffen von einer höheren Kraft, welche uns ermächtigt, ein schöpferisches und friedvolles Leben zu führen, im Einklang mit der Schöpfung und allen Geschöpfen und dem Wohle des Ganzen dienend – wenn wir dies wollen.

Es ist unsere von Gott gegebene Wahl zu ERKENNEN und uns in dieser Kraft fest zu verankern, sodass die Illusion der Welt in unserem Geist, durch die Wahrheit des Himmels, ersetzt werden kann.

Das wird uns und die Welt befreien, ohne dass wir etwas in der Welt suchen oder verbessern müssen. Die Welt muss uns folgen, denn sie hat aus sich heraus keine Kraft, alle Kraft kommt aus unserem wahren Schöpferwesen.

Das können wir tatsächlich tun und das werden wir auch so entscheiden, sobald wir verstanden haben, dass die Wahrheit, die Liebe, die Gerechtigkeit, das Glück und der Frieden in uns und nicht da draussen in der Welt zu finden ist.

Diese Welt ist eine perfekte Illusion unseres Geistes, welcher durch nichts in der Welt bedroht werden kann, und welcher zu gegebener Zeit heimkehrt, zu seiner wahren Identität.

Alles worum es geht, ist zu erkennen, dass wir immer die Wahl haben, die Welt so zu erfahren, wie wir es wünschen, oder anders ausgedrückt, es unserem Glauben entspricht.

Roland Hug


1. Ich habe in den letzten Jahren gelernt, auf meine eigene Intuition zu vertrauen und bewusst auf meinen Körper, der ja mit einem perfekten Immunsystem ausgestattet ist, zu hören. War ein nicht immer einfacher Lernprozess,aber es hat sich gelohnt.
2. Dann diese Beobachtung: Verschenke ein Lächeln und es kommt dir tausendfach zurück. Es bringt auch deinen Tag auf eine freudige Bahn.

Myrtha Brügger


In der Psyche ist das männliche und das weibliche Prinzip gleichwertig vorhanden. Das gilt individuell wie kollektiv und ist eine zentrale Erkenntnis der Tiefenpsychologie. Urimpuls des Männlichen ist dabei das Streben nach Ausdehnung, Erweiterung, Kontrolle, Beherrschung. «Macht euch die Erde untertan» drückt das wohl am prägnantesten aus. Dies führte im Psychischen zu einer fortschreitenden Emanzipation des Bewusstseins von der Übermacht des Kollektiven, so zu mehr Individualität, Differenzierung, Selbstständigkeit, Gestaltungskraft.

Auf der «Oberfläche der Welt» , zeigt uns die Menschheitsgeschichte der letzten Jahrtausende, dass die Vorherrschaft des männlichen Prinzips folgende Entwicklung förderte: zentralistisch-hierarchische Gesellschaftsstrukturen, Verherrlichung von Macht und eines damit verbundenen Führerkultes, Dominanz männlicher Gottesvorstellungen, Überbewertung des Intellekts, des Trennend-Analytischen allgemein. In seiner letzten Phase – der «mentalen Bewusstseinsstruktur» (Jean Gebser) – brachte es die technologisch bestimmte heutige Zivilisation hervor, mit ihrem Streben nach Beherrschung sämtlicher Lebensprozesse.

Heute stehen wir am Beginn einer Epoche, wo männliches und weibliches Prinzip in der Psyche in Balance kommen. Diese Entwicklung wird in allen soziokulturellen Bereichen die Bedeutung von Werten verändern, dadurch Kultur und Zivilisation weltweit neu formen. Geistige Wachstumsprozesse sind aber gekennzeichnet durch progressive wie rekursive Phasen: drei Schritte vor, zwei zurück und umgekehrt. Dieser Prozess verläuft grösstenteils unbewusst. Und er ist begleitet von Krisen, denn das «Alte» wehrt sich gegen seinen vermeintlichen Untergang. Das Neue ist aber nicht aufzuhalten, denn es ist eine natürlich Wachstumserscheinung des Geistes.

Widerstand ohne Gegenkraft bedeutet primär, den «neuen Geist» aktiv zu fördern. Wie das auf einfache und aber wirkungsvolle Weise möglich ist, zeige ich unter anderem auf in meinem neuesten Buch «WIR SIND DIE EVOLUTION – Der Weg ins integrale Bewusstsein».

Andreas Koch


Wir hatten Sie gefragt:

Widerstand ohne Gegnerschaft – wie soll das gehen?

Widerstand


«Wir alle spüren: Vieles entwickelt sich in die falsche Richtung: Krieg, Kontrolle, Demokratie … bald wird es ausserhalb der kleinen heilen Welt unseres Kokons wirklich ungemütlich. Es ruft nach Widerstand.

 

Aber: Was hat der Widerstand der letzten Jahre gebracht? Nicht viel, wenn wir ehrlich sind. Sogar die Bande, einen gemeinsamen «Feind» zu haben, sind zerrissen. Die Kräfte der Reform sind zersplittert wie noch nie. (...)

 

Wenn wir vorwärts kommen wollen, brauchen wir einen anderen Ansatz, eine neue Richtung, eine bessere Strategie.  Unser Vorschlag: Widerstand ohne Gegnerschaft. (...) Unsere Frage an Sie: Wie lösen wir das Rätsel des Widerstandes, der sich der Gegnerschaft entzieht? Betrachten Sie «Widerstand ohne Gegnerschaft» als Thema für einen kurzen Aufsatz von max. 2000 Zeichen und senden Sie uns Ihre Überlegungen – zur Veröffentlichung, online oder gedruckt.»

 

Wir haben sehr viele Zuschriften bekommen und veröffentlichen sie in lockerer Reihenfolge, teilweise leicht gekürzt.

(Wenn Sie noch antworten wollen, schreiben Sie bitte an: [email protected].)

03. September 2024
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