Die Arbeit der Investigativ-Plattformen wird von ihren Geldgebern beeinflusst

Staats- und Stiftungsgelder dienen als Machtinstrumente
Veröffentlicht: 13. Jan 2025 - Zuletzt Aktualisiert: 13. Jan 2025

Die Correctiv-Darstellung vom angeblichen Potsdamer Treffen im November 2023 wird mittlerweile in Zweifel gezogen. Das amerikanische Investigativ-Netzwerk Organized Crime and Corruption Reporting Project (OCCRP), das mit dem Spiegel und der Süddeutschen Zeitung zusammenarbeitet, wurde, wie sich kürzlich herausstellte, von der US-Regierung finanziert. Man fragt sich also zu Recht, ob der Investigativ-Journalismus politisch instrumentalisiert wird. 

Im globalen Netzwerk des Investigativ-Journalismus gibt es viele Knoten: die Investigatoren selbst; Stiftungen als Geldgeber oder Einzelspender, Fundingplattformen, die selbst Geld einsammeln und schließlich staatliche oder teilstaatliche Strukturen. Der Investigativ-Journalismus ist zu einer globalen und undurchschaubaren Milliarden-Dollar-Industrie herangewachsen, die mit dem Etikatt «gemeinnützig» zwischen Detektei, Spionage, Medien und Politik angesiedelt ist. Die Label «non-profit» und «NGO» verleihen den investigativen Plattformen besondere Anerkennung. Einerseits wird in diesem Business gut verdient, andererseits wurden so auch Regierungswechsel in diversen Ländern verursacht. 

Die investigative Arbeit ist teuer; die staatlichen Millionen also mehr als willkommen. Die investigativen Projekte werden jedoch den staatlichen Geldgebern vorgelegt, mit ihnen abgesprochen, bestimmte Themen sind dann tabu. Leila Bikakcic vom Center for Investigative Reporting in Sarajewo, einer OCCRP-Partnerorganisation, bestätigt das: «Wenn Sie von der US-Administration finanziert werden, dann gibt es bestimmte Themen, die werden Sie nicht verfolgen. Weil die US-Administration ihre Interessen hat.» Es ist dem OCCRP so untersagt, Verbrechen und Korruption in den USA aufzudecken. Die deutsche Plattform Correctiv lässt sich ebenfalls staatlicherseits mitfinanzieren. Die Organisation erhielt seit ihrer Gründung im Jahr 2014 rund 2,5 Millionen Euro Steuergeld, davon 1,2 Millionen direkt aus dem Bundeshaushalt. 

Zum Netzwerk der Investigativ-Plattformen in Deutschland gehören mindestens noch Paper Trail Media, OpenSanctions, Maltego und Netzwerk Recherche dazu. 


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