Die Faktenchecker wehren sich gegen den Vorwurf, Zensur zu betreiben

In einer Erklärung an der GlobalFact 11-Konferenz bezeichnen 130 Faktencheck-Organisationen die Faktenprüfung als freie Meinungsäußerung und nicht als Zensur.
Veröffentlicht: 1. Jul 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 1. Jul 2024

(auszugsweise)
Welche riesigen Ausmaße der privatisierte Kampf der Regierenden gegen sogenannte Desinformation, also gegen Kritik an ihnen, inzwischen angenommen hat, wird dadurch deutlich, dass sich kürzlich 130 Faktencheck-Organisationen aus 80 Ländern im bosnischen Sarajevo zu einer „globalen Konferenz“ getroffen haben.

Das geht aus einer Pressemitteilung des Poynter Instituts for Media Studies in Florida hervor. Bei diesem laufen die Fäden des internationalen Faktenchecker-Netzwerks zusammen. Poynter hat 2015 das Interantional Fact-checking Network (IFCN) gegründet, dem binnen kurzem viele der wichtigsten internationalen Nachrichtenagenturen und Verlage beitraten. In Deutschland und Österreich sind unter anderem die führenden Nachrichtenagenturen DPA und APA und das regierungsnahe „Recherchekollektiv“ Correctiv Mitglieder.

Das Netzwerk wird unter anderem finanziert vom US-Außenministerium, der National Endowment for Democracy (NED), der Omidyar Network Foundation, der Bill & Melinda Gates Foundation, Open Society Foundations, Google und Facebook. Ein Faktenchecker, der mit den sozialen Medienplattformen lukrative Aufträge bekommen will, Inhalte zur Zensur vorzuschlagen, muss sich vom IFCN lizensieren lassen.

Das Schöne ist: Aus der Pressemitteilung geht vor allem auch hervor, wie sehr diese Zensurdienstleister der Regierenden inzwischen wegen ihrer perfiden Tätigkeit unter Druck stehen. In der Überschrift heißt es:
„Die Faktenprüfer der Welt geben auf der GlobalFact 11-Konferenz eine „Erklärung von Sarajevo“ ab, in der sie Faktenprüfung als freie Meinungsäußerung und nicht als Zensur bezeichnen.“

Faktenchecken dürfe nie als Zensur bezeichnet werden, auch nicht, wenn die Regierenden dafür bezahlen.

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