Aufbau Ost in Eigenarbeit
Dieter Moor ist vielen als Moderator der Fernsehsendungen «Night Moor» bekannt. In seinem zweiten Leben ist der gebürtige Schweizer Ökobauer und betreibt mit seiner Frau Sonja einen Hof mit «wesensgerechter Tierhaltung».
Im Brandenburgischen Niemandsland liegt das Dorf Hirschfelde. 2004 zog das Ehepaar dorthin, nahe genug an der Medienhauptstadt Berlin, aber weit genug entfernt, um Ruhe zu finden. «Wenn Dieter vom Medienrummel nach Hause kommt, in die Gummistiefel schlüpft und zwei Stunden auf die Weide geht, sagt er oft: ‚Du weisst, alles wird gut’», berichtet Sonja. An ihr bleibt viel Arbeit hänge, da der Gatte beruflich viel ausschwärmt. Aber sie sagt: «Dieses Leben macht einfach glücklich». Aus den ursprünglich 11 Schafen ist ein stattlicher Tierpark mit Galloway-Rindern, Wasserbüffeln, Eseln und Hunden geworden.
«Wesensgerechte Tierhaltung» ist ein Protest gegen Nahrung, «die auf dem unermesslichen Leid von Mensch und Tier und der Zerstörung von Boden, Wasser und Luft produziert wurde». Besser ist es, die Vorzüge der Tiere bei der Landschaftspflege zu nutzen. In Zusammenarbeit mit dem Schweizer Verein Pro Natura starteten die Moors jetzt ein Projekt zur wilden Beweidung. Langfristig soll aus Hirschfeld ein Modelldorf werden. Sonja und Dieter Moor wollen Handwerksbetriebe wie Imker, Bäcker und Gerber ansiedeln und Urgetreide anbauen. Ein regionales Vertriebsnetz soll dafür sorgen, dass die Werte in der Region bleiben. Dies ist auch ein Akt der Selbstverteidigung gegen den globalen ökonomischen Wahnsinn. Das Projekt soll «uns ein Auskommen unabhängig von Rotterdamer Rohstoffpreisen und Finanzmarktschwankungen» ermöglichen. Auch eine Regionalwährung ist geplant: die «Feldmark». Sonja Moor hat für alles auch eine philosophische Begründung: «Wie sollten wir nicht mit der Natur gehen?», fragt sie. «Wir sind Natur!»
Quelle: «oya»
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