Xherdan Shaqiri soll den Eurovision Song Contest im Mai 2025 in Basel organisieren, schreibt Thomas Renggli auf WELTWOCHE. Dies belebe das Gewerbe und die Gastronomie. Doch es kostet vor allem auch die öffentliche Hand. Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt hat beim Grossen Rat die Deckung der Ausgaben beantragt – in der Höhe von 35 Millionen Franken. Auf der Haben-Seite soll der Prestige-Gewinn stehen sowie die Wertschöpfung, die allein bei der Austragung von 2023 in Liverpool 62 Millionen Franken ausgemacht haben soll. Doch dies könnte auch nur ein Wunschszenario bleiben. Unabhängig davon ist der Jubel in der LGBTQ-Szene am Rhein gross. Michela Seggiani, die Geschäftsführerin von Genderbox, die den gesellschaftlichen Austausch zu Gender- und Diversitythemen fördert, stösst sich zwar im ersten Moment am Ausdruck «Freakshow» für die grosse Musik-Show. Doch beim genaueren Überlegen sagt sie der bzbasel: «Im Grunde genommen ist die LGBTQ-Szene gerne freakig.»
Politisch ist Basel für die ESC-Bewegung ohnehin ein Traumziel. Für die LGBTQ-Szene ist der ESC eine willkommene Möglichkeit, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Derweil leckt man sich in Zürich noch immer die Wunden – und fragt sich konsterniert: Wie konnte es sein, dass man ausgerechnet gegen den Lieblingsrivalen aus der Nordwestschweiz verliert? Möglicherweise kann man es gut verschmerzen, wenn Mitte Mai 2025 am Zürichsee etwas Beschaulichkeit und Ruhe herrschen. Es muss nicht immer laut, bunt und schrill sein.
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